Andererseits verändert das Dekret vom 21. Januar, wenn es den Weg der „Gespräche“ über „die noch offenen Fragen“ anspricht, überhaupt nichts. Bei verschiedenen Gelegenheiten haben bereits mit der Priesterbruderschaft St. Pius X. Diskussionen über die aufgeworfenen Schwierigkeiten stattgefunden, unter anderem unter der Ägide des GREC, der „Groupe de Rencontre entre Catholiques“. In einer öffentlichen Versammlung vom 21. Februar 2008 zum Thema: „Revision und/oder Interpretation einiger Stellen des II. Vatikanums?“ hat sich eine Übereinstimmung ergeben, die sich einfach aus dem gesunden Menschenverstand ableiten lässt. Der Vertreter der Priesterbruderschaft St. Pius X. postulierte dabei die Zulässigkeit einer gesunden und konstruktiven Kritik zu den neuen lehrmäßigen Punkten des II. Vatikanums, mit dem Ziel, einer zukünftigen Ausarbeitung von klareren Texten Anregungen zu bieten. Der römische Theologe seinerseits meinte, dass eine Rezeption des II. Vatikanums, die sich stark auf das vorherige Lehramt gründet, ihren Platz in der Kirche haben müsse. Es wäre daher unrealistisch, aus dem Resultat dieser Art von Gesprächen (welches offenbar hauptsächlich das Ziel verfolgt, die Probleme in Angriff zu nehmen – und das nicht nur für die Priesterbruderschaft St. Pius X.) eine Vorbedingung für die kanonische Wiedereingliederung zu machen. Der gesunde Hausverstand – der sich mit dem „sentire cum Ecclesia“ vereint – fordert im Gegenteil, dass die kanonische Wiedereingliederung das Abhalten dieser und anderer Gespräche ermöglicht, die zur theologischen Überlegung beitragen, in den Grenzen, in denen sie nützlicherweise ad intra den Ausdruck eines entschieden traditionellen Gedankens erlauben werden.
Nächstes Mal: Notizen von P. Claude Barthe FSSPX - 3. und letzter Teil
SANCTE MARCELLE, ORA PRO NOBIS!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen