Im Übrigen wurde bereits alles [an konziliaren Neuerungen] potenziell angenommen. In der Tat hat Erzbischof Lefebvre am 5. Mai 1988 am Beginn eines „Protokolls über ein Einvernehmen“ eine „doktrinale Deklaration“ unterzeichnet, die er nie infrage stellte. In ihr erklärte er, die Lehre der Nummer 25 von „Lumen Gentium“ über die geschuldete Zustimmung zum kirchlichen Lehramt nach seinen verschiedenen Verbindlichkeitsgraden anzunehmen (man verlangte von ihm keineswegs auszusagen, dass diese oder jene Passage des II. Vatikanischen Konzils feierliche oder ordentliche Unfehlbarkeit genießen würde, was durch den Hl. Stuhl noch nie präzisiert wurde). Er erkannte außerdem die Gültigkeit der Liturgie in ihrer neuen Form an, sofern sie nach den vom Hl. Stuhl approbierten Texten zelebriert werde. Schließlich verpflichtete er sich (als dritten der fünf Punkte): „Hinsichtlich gewisser vom Zweiten Vatikanischen Konzil gelehrter Punkte oder gewisser nach dem Konzil erfolgter Reformen der Liturgie und des Kultes, die uns mit der Tradition schwer vereinbar erscheinen, verpflichten wir uns, bei deren Studium und einem Vorbringen beim Heiligen Stuhl eine positive Haltung einzunehmen und jede Polemik zu vermeiden“. Die Verpflichtung basierte auf der „Abwesenheit von Polemik“ und keineswegs auf ein absurdes „Null an Kritik“, welches übrigens nur von den Traditionalisten gefordert wird.
Wenn man das jüngste Interview, das Bischof Fellay am 25. Februar 2009 Rachad Armanios www.lecourrier.ch gewährte, genau liest, ist es nicht so sehr die Anerkennung des Konzils, die Bischof Fellay zurückweist, er bestreitet vielmehr, dass der Hl. Stuhl von ihm diese nicht greifbare „Anerkennung“ gefordert habe. […] Das Problem, das bis zur großzügigen Entscheidung des Papstes mit der Priesterbruderschaft St. Pius X. bestanden hatte, war die Folge der Entscheidung ihres Gründers, die Bischofsweihen für sein Institut vorwegzunehmen und sie ohne päpstliches Mandat durchzuführen, wobei er als Grund einen „Notstand“ nannte. Die externen Gegner hingegen haben spitzfindig das Hindernis einer lehrmäßigen Präambel erneut angehoben und machten sich dadurch zu „objektiven Verbündeten“ sowohl gewisser Elemente als auch gewisser boshafter und gehässiger Gewohnheiten innerhalb dieser Gemeinschaft. In Wirklichkeit handelt es sich um eine Mauer, die einzig und allein errichtet wurde um sofort zu verhindern, dass es zu einer Einheit aller wahren Katholiken und in Zukunft zu einem fruchtbaren Schwung der Theologie in der Beziehung der Kirche zur Welt komme.
Warum sollte man wollen, dass die lebendige Tradition der Kirche angehalten werde, nicht am II. Vatikanum selbst – das wäre an sich schon absurd – sondern an einem bestimmten II. Vatikanum?
P. Claude Barthe FSSPX
SANCTE MARCELLE, ORA PRO NOBIS!
P. Barthe ist ja ein waschechter "Zwiedenker", wie Bischof Williamson - vor allem - die römischen Konziliaristen nennt, in Anlehnung an G.Orwells Buch "1984".
AntwortenLöschenDie Assimilation der FSSPX durch die "praktisch schismatische Konzilskirche" (wie Erzbischof Lefebvre sagte) kommt ganz gewiß.
Rette sich, wer kann.
Wo ist ein neuer Erzischof Lefebvre?
Bischof Williamson, please.
Bischof Williamson wäre in der Tat ein würdiger Nachfolger Erzbischof Lefebvres.
AntwortenLöschenKlare, deutliche Worte, kein Geschleiche um den heißen Brei, sowie kompromisslos im reinen und unverfälschten traditionellen Glauben verankert.