Montag, 11. Mai 2009

Der verlorene Sohn

Das allein versichert und beweist ihre doppelzüngige, modernistische und liberale Sprache und macht ihre Falschheit und ihren Verrat deutlich. Von P. Basilio Méramo, ehemaliger Distriktoberer der Priesterbruderschaft St. Pius X. für Mexiko.

Der Brief an die Bischöfe macht es deutlich

In seinem Brief an die Bischöfe vom 10. März 2009 schrieb Benedikt XVI. in einer Anspielung an den „Nachlass“ der Exkommunikation von einer Geste des guten und väterlichen Willens, den „verlorenen Sohn“ – die vier Bischöfe der Bruderschaft – zur Rückkehr einzuladen.

Anschließend erinnerte er auch klar und ausdrücklich daran, dass die vier Bischöfe „kein rechtmäßiges Amt in der Kirche ausüben“, nachdem sie weder eine Beauftragung, noch einen kanonischen Status haben und daher a divinis suspendiert sind, bis ihre Situation durch die Annahme des II. Vatikanischen Konzils infolge der lehrmäßigen Diskussionen legalisiert wird.

Sich und andere täuschen

Benedikt XVI. hat sich auf diese Weise ausgedrückt: „Damit soll deutlich werden, dass die jetzt zu behandelnden Probleme wesentlich doktrineller Natur sind, vor allem die Annahme des II. Vatikanischen Konzils und des nachkonziliaren Lehramts der Päpste betreffen. (…) Man kann die Lehrautorität der Kirche nicht im Jahr 1962 einfrieren - das muss der Bruderschaft ganz klar sein.

Hier erscheint klar das Ziel des modernistischen und apostatischen Rom, während Sie [Bischof Fellay] und die anderen drei Bischöfe uns sagen, dass Sie [vier] nach Rom gehen, um die Wahrheit zu predigen, zu Bekehren etc. Das heißt, sich und andere zu täuschen und alle für dumm und naiv zu halten […].

Der Gipfel ist, dass Sie selbst das bestätigen, indem Sie nahezu dieselben Worte von Benedikt XVI. verwenden: „Weit entfernt davon, die Tradition im Jahr 1962 anhalten zu wollen, möchten wir dieses II. Vatikanische Konzil (…)“ (Brief vom 12. März 2009).

Mit diesem Brief antworten Sie prompt der Mitteilung von Benedikt XVI. […]. Das allein versichert und beweist – verzeihen Sie mir, Exzellenz – Ihre doppelzüngige, modernistische und liberale Sprache und macht Ihre Falschheit und Ihren Verrat deutlich.

SANCTE MARCELLE, ORA PRO NOBIS!

Freitag, 8. Mai 2009

Die offizielle Anerkennung

Außerdem machen Sie das Maß voll, wenn Sie sich eine offizielle Anerkennung oder Regulierung der Bruderschaft mit dem modernistischen Rom und mit seinem apostatischen Ökumenismus einbilden. Von P. Basilio Méramo, ehemaliger Distriktoberer der Priesterbruderschaft St. Pius X. für Mexiko.

Erzbischof Lefebvre argumentierte damit: „Alle, die an der Anwendung der Veränderungen mitwirken, akzeptieren diese neue „konziliare Kirche“ und treten ihr bei … Sie werden schismatisch.“ (a.a.O. S. 98). Heute streben Sie [Bischof Fellay] ein Abkommen mit dieser neuen schismatischen konziliaren Kirche an.

Gegenüber Unserem Herrn im Schisma

Außerdem machen Sie das Maß voll, wenn Sie sich eine offizielle Anerkennung oder Regulierung der Bruderschaft mit dem modernistischen Rom und mit seinem apostatischen Ökumenismus einbilden, wobei Erzbischof Lefebvre schrieb:

„Diejenigen, die glauben, diese Reichtümer bagatellisieren zu müssen, ja sie zu leugnen, können nichts anderes tun, als uns zu verurteilen, was aber nur dazu führt, dass sie mit ihrem Laizismus und ihrem apostatischen Ökumenismus ihr Schisma gegenüber Unserem Herrn und Seinem Königtum bekräftigen.“ (Geistlicher Wegweiser, Prolog)

Ja, apostatischer Ökumenismus, denn dieser ist es, der im modernen Sprachgebrauch von der Heiligen Schrift „Große Apostasie“ oder „universale“ oder „ökumenische“ Apostasie genannt wird.

Ökumenische Apostasie und apostatischer Ökumenismus

An diese ökumenische Apostasie oder an diesen apostatischen Ökumenismus wollen Sie sich annähern, um uns dann in Ehebrecher und Schismatiker zu verwandeln, wie Erzbischof Lefebvre schrieb:

„Dieser Glaubensabfall macht diese Glieder zu Ehebrechern, zu Schismatikern, die sich aller Tradition entgegenstellen, mit der Vergangenheit der Kirche gebrochen haben und daher auch mit der Kirche von heute, insofern diese der Kirche Unseres Herrn treu bleibt.

Alles, was der wahren Kirche treu bleibt, wird zum Gegenstand wilder und ständiger Verfolgung.“ (Geistlicher Wegweiser, 8. Kapitel)

Nächstes Mal: Der verlorene Sohn

SANCTE MARCELLE, ORA PRO NOBIS!

Donnerstag, 7. Mai 2009

Wie viele Heilswege gibt es?

Erzbischof Lefebvre sagte, dass dieses ein schismatisches Konzil war. Von P. Basilio Méramo, ehemaliger Distriktoberer der Priesterbruderschaft St. Pius X. für Mexiko.

Darum ging der damalige Kardinal Ratzinger und heutige Benedikt XVI, auch so weit, die anderen, falschen Religionen, als außerordentliche Heilswege zu bezeichnen, wie man es in diesem stilistisch konservativen, aber zutiefst häretischen und heimtückischen Text lesen kann:

„…man gelangte dazu, einen exzessiven Nachdruck auf den Wert der nichtchristlichen Religionen zu legen, so sehr, dass mancher Theologe begonnen hat, außerordentliche Heilswege als ordentliche Heilswege zu präsentieren.“ (Bericht über den Glauben. Interview mit Vittorio Messori. Madrid 1985. Letzte Seite).

Eine neue Kirche

Dazu nahm Erzbischof Lefebvre zu Kenntnis: „Dieses Konzil repräsentiert, sowohl in den Augen der römischen Autoritäten als auch in den unseren, eine neue Kirche, die sie an anderer Stelle „konziliare Kirche“ nennen.“ (a.a.O. S. 97).

Erzbischof Lefebvre sagte, dass dieses ein schismatisches Konzil war; wenn Sie [Bischof Fellay] davon 95 % annehmen, heißt das, dass Sie zu 95 % schismatisch sind; ein hervorragendes Niveau.

Zitieren wir den Text [des Erzbischofs]: „Wir glauben, indem wir uns an die interne und externe Kritik des II. Vatikanums halten, also die Texte analysieren und die Besonderheiten dieses Konzils zu studieren, sagen zu können, dass dieses ein schismatisches Konzil ist, da es der Tradition den Rücken zukehrt und mit der Kirche der Vergangenheit bricht.

Einen Baum beurteilt man nach seinen Früchten.“ (a.a.O. S. 97).

50, 75 oder 95 % Konzil?

So akzeptieren Sie in paradoxer und absurder Weise 95 % der neuen postkonziliaren, häretischen und apostatischen Kirche:

Wie wollen Sie sich, zu 95 % häretisch und apostatisch – kein schlechter Prozentsatz, noch einen treuen und würdigen Nachfolger Erzbischof Lefebvres nennen? Wenn das nicht Falschheit und Verrat ist, wie soll man es dann nennen?

Nächstes Mal: Die offizielle Anerkennung

SANCTE MARCELLE, ORA PRO NOBIS!

Mittwoch, 6. Mai 2009

Interview mit Kardinal Castrillòn Hoyos von "Semana"

Kardinal Castrillòn Hoyos hat am 25. April der kolumbianischen Zeitschrift "Semana" ein Interview gegeben. Der Journalist stellte leider nicht die Fragen, die uns interessieren würden: Über die Arbeit der Kommission Ecclesia Dei, über die Zukunftsaussichten, über das berüchtigte, aber noch nie erschienene Interpretationsdekret zum Motu Proprio,... Hier nun dennoch einige bemerkenswerte Aussagen des Kardinals:

Semana: Sie sind im Vatikan die Person, die mit den Lefebvristen am Besten bekannt ist. Wussten Sie wirklich nichts über die Position von Bischof Williamson?

Kardinal Hoyos: Nein, ich wusste das nicht. Ich habe es erst am 5. Februar aus der Presse erfahren, als das Dekret zur Aufhebung der Exkommunikation bereits unterzeichnet war. Weder der Heilige Vater, der vor seiner Papstwahl Mitglied meiner Kommission war und perfekt Bescheid wusste, was wir machten, noch die anderen Mitglieder - wir kannten das nicht. Das Problem sind die Interpretationen und der Eindruck, dass die Aufhebung der Exkommunikation eine antisemitische Handlung sei; das hat damit aber nichts zu tun.

Semana: Aber das hat die weltweite Polemik ausgelöst.

Kardinal Hoyos: Sie wurden ausschließlich deshalb exkommuniziert, weil sie ohne Erlaubnis geweiht worden waren. Nach allen technischen, theologischen und kirchenrechtlichen Beratungen ist man zu dem gekommen, was der Heilige Vater - der, wie wir glauben, vom Licht des Heiligen Geistes erleuchtet ist - versuchte. Trotzdem ist die Situation der lefebvristischen Bischöfe nicht vollständig geregelt: Sie sind nicht mehr exkommuniziert, sie sind aber auch nicht reguliert.

Semana: Zum Glück für Sie hat Williamson widerrufen.

Kardinal Hoyos: Er hat widerrufen, aber es ist nicht genug. Es geht nicht darum, dass er bei den Personen oder bei seiner Gemeinschaft oder bei der Kirche um Verzeihung bittet, sondern darum, dass er seine Behauptungen ändert, die aufgrund der Fakten, der unanfechtbaren Wahrheit und für die Kirche inakzeptabel sind. Er hat sich auf ungenügende Weise entschuldigt.

Semana: Manche sagen, Sie wurden wie eine Sicherung verwendet um das Problem abzumildern.

Kardinal Hoyos: Das ist nicht gewiss. Ich habe mit dem Problem eines Herrn, der ein historisches Faktum leugnet, nichts zu tun. Die Gespräche mit den Lefebvristen haben nicht angefangen. Jesus Christus sagte uns, einig zu sein. Mit Papst Johannes Paul II. und jetzt mit Papst Benedikt haben wir versucht, diese Einheit zu erreichen, und wir haben versucht, das Gewand der Kirche in Einheit mit denen, die sich aufgrund der liturgischen Änderungen und Interpretationen getrennt haben, zu weben. Ich bleibe voller Begeisterung, während ich auf diese Gespräche warte.

Semana: Wurde Ihren Beziehungen zum Papst geschadet?

Kardinal Hoyos: Es wurde ihnen nie geschadet; ich hatte nie Probleme mit dem Heiligen Vater. Die Schwierigkeiten wurden sofort geklärt.

Semana: Werden Sie in Ihrem Amt weitermachen?

Kardinal Hoyos: Wenn wir das 80. Lebensjahr vollenden, bleibt uns nichts, als zurückzutreten. Wir sehen uns nicht verpflichtet zu bleiben.


SANCTE MARCELLE, ORA PRO NOBIS!

Dienstag, 5. Mai 2009

Klar häretisch

Dies alles ist natürlich klar häretisch, es ist furchtbar, aber es ist so. Von P. Basilio Méramo, ehemaliger Distriktoberer der Priesterbruderschaft St. Pius X. für Mexiko.

Die modernistische Häresie forderte eine verwandelnde und heterodoxe Evolution des katholischen Dogmas.

Kein Lehramt?

Eine Evolution, wie sie in etwa von Benedikt XVI. vertreten wird, der noch als Kardinal in Zweifel zog, „dass es ein immerwährendes und definitives Lehramt in der Kirche gebe“, ein Aspekt, über den Erzbischof Lefebvre in einem seiner letzten geistlichen Vorträge am 8. und 9. Februar 1991 in Ecône bemerkte:

„Es existiert jetzt keine bleibende Wahrheit in der Kirche mehr. Die Wahrheit des Glaubens und folglich auch die Dogmen sind verschwunden; es ist etwas Radikales. Dies alles ist natürlich klar häretisch, es ist furchtbar, aber es ist so.“

Wo die Liebe hinfällt...

Heute hingegen ist Benedikt XVI. für Sie [Bischof Fellay] „großzügig“, „mutig“, „väterlich“, er erweckt bei Ihnen Vertrauen, er ist konservativ, obschon er von den Ultra-Progressisten für seine Sympathie für die Tradition kritisiert wird, kurzum, er ist fast ein Traditionalist, vor dem Sie „fast“ nach Rom laufen um ihn naiv zu bewundern, wie es aus dem Lächeln auf einigen Fotos hervorgeht, die während eines Interviews gemacht wurden, wobei auch Kardinal Castrillón Hoyos dabei war.

Diese Fotos [sind für mich] ein Beweis für Ihr unvorhersehbares und kompromissbereites Vorgehen.

Keine Kompromisse

Erzbischof Lefebvre beklagte den Nichtangriffspakt zwischen der Kirche und der Freimaurerei, und Sie sind bereit einen Kompromiss zu schließen.

„Ein Nichtangriffspakt wurde zwischen der Kirche und der Freimaurerei geschlossen“, verborgen hinter den Begriffen „Aggiornamento“, „Öffnung zur Welt“, „Ökumenismus“.

„Ab jetzt akzeptiert es die Kirche, nicht mehr die einzige wahre Religion zu sein und das einzige Mittel zum ewigen Heil.“ (Ein Bischof spricht, S. 97)

Nächstes Mal: Wie viele Heilswege gibt es?

SANCTE MARCELLE, ORA PRO NOBIS.

Montag, 4. Mai 2009

Annäherung auf lokaler Ebene

In der Karwoche hat Kardinal Jean Pierre Ricard, Erzbischof von Bordeaux, alle Priester seiner Diözese zum Abendessen empfangen. Nachdem er die letzten Entscheidungen des Papstes (die Aufhebung sog. "Exkommunikationen" gegenüber den Bischöfen der Piusbruderschaft vom vergangenen 21. Januar) ehrlich zur Kenntnis genommen hatte, legte Kardinal Ricard Wert darauf, alle katholischen Pfarrer und Ordensoberen, die auf dem Gebiet der Erzdiözese Bordeaux und Bazas ein Amt innehaben, einzuladen - inklusive den Prior der Priesterbruderschaft St. Pius X., der somit erstmalig mit seinen Mitbrüdern der Diözese und anderer Gemeinschaften, insbesondere den von der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei abhängigen, Tischgemeinschaft pflegte. Offensichtlich hatte sich der Kardinal an die Worte Benedikt XVI. erinnert, die der Papst bei seinem Frankreichbesuch im vergangenen September ausgesprochen hatte: "Niemand ist zu viel in der Kirche. Ausnahmslos jeder muss sich in ihr zu Hause fühlen können, ohne abgewiesen zu werden." Willkommen im Pantheon der Religionen!

SANCTE MARCELLE, ORA PRO NOBIS!

Freitag, 1. Mai 2009

95 % Revolution

Es ist also klar und evident, dass jeder, der das II. Vatikanische Konzil zu 95 % bewahrt oder annimmt, zu 95 % die Französische Revolution in der Kirche annimmt. Von P. Basilio Méramo, ehemaliger Distriktoberer der Priesterbruderschaft St. Pius X. für Mexiko.

Wie ist es möglich, ohne liberal und modernistisch zu sein, das anzunehmen, was Sie selbst vor acht Jahren (in einem Interview gegenüber der Walliser Tageszeitung „La Liberté“ vom 11. Mai 2001, veröffentlicht auch in DICI Nr. 8 vom 18. Mai 2001) erklärten: „Wir erkennen das II. Vatikanische Konzil zu 95 % an”, wenn sogar die Liberalen und Modernisten selbst anerkennen, dass das II. Vatikanische Konzil, wie Kardinal Suenens sagte „das 1789 der Kirche“, also die Französischen Revolution von 1789 im Inneren der Kirche war, oder auch, wie der damalige Kardinal Ratzinger und heutige Papst Benedikt XVI. sagte: „Das Problem des Konzils ist es gewesen, die Werte von zweihundert Jahren liberaler Kultur zu assimilieren.“ (Erzbischof Lefebvre, Sie haben Ihn entthront, Einleitung).

Die Revolution in der Kirche annehmen?

Es ist also klar und evident, dass jeder, der das II. Vatikanische Konzil zu 95 % bewahrt oder annimmt, zu 95 % die Französische Revolution in der Kirche annimmt und in ihrem Inneren die Werte von zweihundert Jahren liberaler Kultur assimiliert. Unter einem statistischen und mathematischen Gesichtspunkt ist 95 % ein äußerst hoher Prozentsatz.

Die große Frage ist darum: Was will er uns sagen? Was will er uns glauben machen? Wenn gesagt wird, dass man dazu übergeht, mit Rom sich lehrmäßig zu unterhalten oder zu diskutieren: Worüber wollen Sie diskutieren? Vielleicht über die verbleibenden 5 %?

Zwei Geschwindigkeiten

Dies alles ist nur ein direkter Beweis für die Parodie, für den Betrug, für die Lüge und die objektiven Falschheit, die in die Welt gesetzt wird, für ein Vorgehen in Etappen mit dem Vortäuschen von Seriosität, während in Wirklichkeit alles viel schneller verkommt und ausartet.

Als ob das noch nicht genügen würde, fragt man sich, was von der Bruderschaft und dem Widerstand gegen den Modernismus bleibt, wenn sie sich diese 95 % des unheilvollen und atypischen, undogmatischen und in sich selbst absurden – gleich einem quadratischen Kreis, einem Dreieck mit nur zwei Seiten oder einer lösbaren katholischen Ehe – II. Vatikanischen Konzils zu Eigen macht, schützt oder annimmt.

Nächstes Mal: Klar häretisch

SANCTE MARCELLE, ORA PRO NOBIS!

Donnerstag, 30. April 2009

Bischof Fellay im Kreuzfeuer der Kritik

Im Glauben Benedikt XVI im Rücken zu haben, greifen Bischof Fellay und Pater Schmidberger die deutschen Bischöfe unentwegt mit scharfem Geschütz an. Spätestens bei den nächsten für Ende Juni in Zaitzkofen angesagten Weihen dürfte jedoch für sie die Stunde der Wahrheit läuten, den Bischof Müller hat Rom zu einer klaren Stellungnahme aufgefordert und auch Bischof Brunner von Sitten doppelt nach.
Es ist kaum anzunehmen, dass Benedikt XVI gegen seine Bischöfe entscheiden wird und es könnte geschehen, dass er Bischof Fellay um Aufschub bittet. Wie wird Bischof Fellay entscheiden? Auf alle Fälle lässt die Zukunft nichts Gutes für die Piusbruderschaft erahnen.
Dank seiner meisterhaften Strategie ist es Kardinal Hoyos gelungen, jenen Traditionalisten, die die Gemeinschaft mit Rom wünschen, einen Platz in der Konzilskirche einzuräumen. Somit ist die Piusbruderschaft für ihn nicht mehr unentbehrlich.

aus einer auf kreuz.net veröffentlichten Lesermeinung von Leser "Przybislav Iamesseblo"

SANCTE MARCELLE, ORA PRO NOBIS!

Mittwoch, 29. April 2009

Ich bleibe ihm treu

Ich bleibe standhaft gegen den Modernismus des antichristlichen Rom, in den Fußstapfen von Erzbischof Lefebvre mit seiner erwähnten Erklärung über das modernistische und liberale Rom, das die heilige und unfehlbare Katholische Tradition verfolgt bis aufs Blut. Von P. Basilio Méramo, ehemaliger Distriktoberer der Priesterbruderschaft St. Pius X. für Mexiko.

Wenn ich auch mit Geduld und Integrität das erlittene Unrecht ertragen muss, bleibe ich standhaft gegenüber jedem, der mich als katholischen, apostolischen und römischen Priester anfeindet.

Ich bleibe standhaft gegen den Modernismus des antichristlichen Rom, in den Fußstapfen von Erzbischof Lefebvre mit seiner erwähnten Erklärung über das modernistische und liberale Rom, das die heilige und unfehlbare Katholische Tradition verfolgt bis aufs Blut.

Nicht feige nachgeben!

Gegenüber diesem liberalen Rom scheinen Sie [Bischof Fellay], gemeinsam mit der gesamten Leitung der Bruderschaft und den anderen drei Bischöfen, ungestraft und feige nachzugeben, wodurch Sie uns unter Anschein des Guten in die Arme des „großzügigen und väterlichen“ Benedikt XVI. ausliefern, dem es gelungen ist, uns mit geschickter und subtiler Manipulation zu verführen und uns in die Falle tappen zu lassen.

Mit Ihrem Einverständnis retourniere ich nun Ihre vernichtenden und absurden Anschuldigungen, jedenfalls die bedeutendsten und schwersten theologisch-doktrineller Natur.

Ich wurde falscher und schwerwiegende Anklagen gegen den Generaloberen, großen Schadens für das Einnehmen einer gegenteiligen Position, der Verstocktheit, der Rebellion gegen die Autorität, des Anstoßes etc. beschuldigt.

Doppelzüngige und zweisprachige Exzellenzen

Geschätzte Hochwürdigste Exzellenz, Sie müssen wissen, dass die „falschen Anklagen“ gegen Sie sicherlich schwerwiegend aber nicht falsch sind.

Wenn es Falschheit gibt, so gerade nicht auf meiner Seite (wenn doch, so bitte ich darum um Verzeihung), sondern auf der Ihren, und zwar seit langer Zeit, seitdem Sie eine doppelzüngige Sprache angenommen haben, nicht deshalb, weil Sie zweisprachig sind, sondern wegen Ihres großen Dilemmas, wie Sie uns zu einem Abkommen mit Rom bringen können, ohne dass man den Verrat bemerkt, den Sie unter dem falschen Anschein des Guten verbergen.

Nächstes Mal: 95 % Revolution

SANCTE MARCELLE, ORA PRO NOBIS!

Dienstag, 28. April 2009

Gaudeamus igitur?




Bild: P. de La Roque freut sich riesig über die Aufhebung einer Exkommunikation, die nie bestand. Prosit Hochwürden!








SANCTE MARCELLE, ORA PRO NOBIS!

Montag, 27. April 2009

Ein offener Brief

Ein ausgeschlossener Priester der Bruderschaft wehrt sich gegen Bischof Bernard Fellay, den Generaloberen und Hauptverantwortlichen für die Entscheidungen in Menzingen. Der offene Brief an Bischof Fellay als Antwort auf den Ausschluss aus der Priesterbruderschaft. Von P. Basilio Méramo, ehemaliger Distriktoberer der Priesterbruderschaft St. Pius X. für Mexiko.

Heute habe ich die Mitteilung über meinen Ausschluss erhalten, der vorhersehbar und eine logische Konsequenz nach zwei kanonischen Ermahnungen war.

Es handelt sich dabei aber um einen sowohl juristisch als auch theologisch ungerechten und ungültigen Ausschluss, da die Ermahnungen selbst haltlos waren und daher von mir sofort zurückgewiesen wurden, wie es meine beiden Antwortbriefe beweisen.

Unwürdige Prälaten

Jedenfalls appelliere ich an das ewige Rom und lege gemäß kanonischem Recht, Can. 647 § 2 Nr. 4 Berufung ein gegen das Dekret, das meinen Ausschluss verfügte. Diese hat aufhebende Wirkung, sodass der Ausschluss juristisch nicht gültig ist und bis zur Entscheidung ohne juristische Folge verbleibt.

[Diese Entscheidung] bleibt ausgesetzt, da das heutige ewige Rom besetzt ist von unwürdigen Prälaten, die ex officio nicht ihre Pflichten erfüllen und die Gläubigen nicht im Glauben bestärken, sondern alles Gegenteilige tun indem sie den Glauben und mit ihm den Kult und die Moral verderben und herabwürdigen indem sie gegen die Wahrheit verstoßen, deren Herrschaft sie gleich Antichristen verabscheuen.

Sie treten Gott mit Füßen

Dies alles tun sie als ob sie Gott wären oder im Namen Gottes und des heiligen Gehorsams gegenüber der Autorität und der Hierarchie der Kirche handelten.

Niemals sah man mehr an Abscheulichkeit und Trostlosigkeit an heiliger Stätte, nachdem diese Prälaten sich anbeten lassen als ob sie Gott wären und die göttliche Gewalt anrufen, die sie aber pervertieren und mit Füßen treten.

Daher sagte Erzbischof Lefebvre in seiner Erklärung vom 30. Juni 1988: „Rom ist besetzt von Antichristen“. Auch wenn es ironisch scheinen mag, das Thema bleibt, wie man sagt, bis zur Wiederkunft Christi ausgesetzt.

Nächstes Mal: Ich bleibe ihm treu

SANCTE MARCELLE, ORA PRO NOBIS!

Freitag, 24. April 2009

Die Unterredungen beginnen

In der Tat mehren sich die Stimmen, die vor einem „Aufgesaugt werden“ in eine monströse Eine-Welt-Kirche unter Ratzinger’scher Ägide warnen. Ein Kommentar.

Nach Bischof Bernard Tissier de Mallerais wurde die Vorgangsweise für die Unterredungen festgelegt, die zwischen der Priesterbruderschaft Sankt Pius X. und den kirchlichen Autoritäten in Rom stattfinden sollen. Die Diskussionen werden schriftlich vor der Öffentlichkeit verborgen geführt.

Ob das tatsächlich geschieht, um ein „Auftrumpfen der Parteien vor dem Publikum“ zu vermeiden, wie Bischof Richard Williamson auf seinem Blog vermutete, darf bezweifelt werden.

Ein für Menzingen eminent wichtiger Grund, die Verhandlungen geheim zu halten, sind gewiss auch die internen Kritiker, welche einer Einigung mit dem „Rom der neo-modernistischen und neo-protestantischen Tendenz“ – um ein Zitat des Erzbischofs zu bemühen – unverhohlen ablehnend gegenüberstehen.

In der Tat mehren sich die Stimmen, die vor einem „Aufgesaugt werden“ in eine monströse Eine-Welt-Kirche unter Ratzinger’scher Ägide warnen, in der eine der unzähligen Seitenkapellen für die unverbesserlichen und ewiggestrigen Lefebvristen reserviert zu sein scheint, die dann – reguliert und zahnlos – daselbst ihr Dasein fristend keinem Modernisten mehr schädlich werden können.

Um dieses Ziel zu erreichen, nimmt man selbst in Kauf, den überlieferten Messritus pro forma freizugeben, wohl wissend, dass die Umsetzung dessen von sämtlichen Funktionären vom Papst abwärts offen und tatkräftig torpediert wird. Oder können Sie auf Anhieb 10 Motu-Proprio-Messzentren in Ihrer näheren Umgebung nennen, in denen allsonntäglich die „überlieferte Form“ praktiziert wird?

Man nimmt selbst in Kauf, vier Bischöfe zu „rehabilitieren“ – sie bleiben ja sowieso suspendiert – vier Bischöfe, mit denen man so wenig gemeinsam hat, dass man sie lieber auf den Mond schießen würde. Oder können Sie auch nur einen Bischof nennen, der sich mit denen, deren „Exkommunikation“ aufgehoben wurde, solidarisierte?

Man nimmt selbst in Kauf, einer „regulierten“ und neu strukturierten Piusbruderschaft das Recht zugestehen zu müssen, „ernsthafte und konstruktive Kritik an den Entscheidungen des Zweiten Vatikanischen Konzils und deren Umsetzung“ vortragen zu dürfen – wie man es, bekanntlich ohne durchschlagende Wirkung, bereits dem „Institut Bon Pasteur“ zugestand.

Nur: Wenn der Zweck einer Handlung schlecht ist, kann sie auch durch noch so viele scheinbar gute Akzidenzien, die selbst auch erst herbei zu schreiben wären, nicht mehr zum in sich Guten verwandelt werden.

Der Medienaufstand der ersten Februarwochen, den zu verurteilen schon aufgrund der vielen, damals verbreiteten Unwahrheiten niemand zögern dürfte, scheint per accidens auch etwas Gutes gebracht zu haben: Aus Rom sei zu hören, dass der Schwung zu einer Verständigung zwischen Rom und der Bruderschaft durch das Misstrauen gedämpft wurde, das der Medienaufstand bewirkte, so Bischof Williamson.

Er fährt fort: „Objektiv gesprochen besteht das Problem der Diskussionen darin, dass es auf beiden Seiten eine gewisse Zurückhaltung geben könnte, anzuerkennen, dass wir vor einem unversöhnlichen Aufeinanderprallen der Religion Gottes mit der Religion des Menschen stehen. Das Zweite Vatikanum mischte beide zusammen.

Dadurch gab es um eine Hälfte zu viel Religion des Menschen. Nehmen wir einmal an, dass Benedikt XVI. wünscht, das Zweite Vatikanum mit der katholischen Tradition zu kombinieren: Dann gäbe es immer noch um ein Viertel zu viel Menschenreligion. […]

Wie eine winzige Menge Wasser in einem vollen Benzintank genügt, um den Motor eines Wagens zum Stillstand zu bringen, so braucht es nur eine kleine Beimischung von Götzendienst, um die wahre Religion Gottes festfahren zu lassen. Der Herrgott selber sagt uns, dass er ein eifersüchtiger Gott ist, zum Beispiel in Ex 20,5.

Er wird keinen falschen Gott neben sich ertragen. Jedem Mitglied der Piusbruderschaft, das versucht ist, Gott gemeinsam mit den Neomodernisten anzubeten, und jedem Neomodernisten, der dasselbe mit den Katholiken tun möchte, hätte der alttestamentliche Prophet Elija geantwortet wie den zögerlichen Israeliten:

„Wie lange hinket ihr auf beiden Seiten? Ist der Herr Gott, so wandelt ihm nach. Ist es aber Baal, so wandelt ihm nach.“ Dann sagt die Heilige Schrift: „Das Volk antwortete ihm kein Wort“ (3 Könige 18,21). Subjektiv gesprochen, wollten die Israeliten auf zwei Hochzeiten tanzen. Doch objektiv war das unmöglich. Das gleiche gilt für uns.“

SANCTE MARCELLE, ORA PRO NOBIS!

Donnerstag, 23. April 2009

Notizen von P. Claude Barthe FSSPX - Teil 3

Warum von der Priesterbruderschaft St. Pius X. die Akzeptanz dessen verlangen, was sie schon akzeptiert hat?

Im Übrigen wurde bereits alles [an konziliaren Neuerungen] potenziell angenommen. In der Tat hat Erzbischof Lefebvre am 5. Mai 1988 am Beginn eines „Protokolls über ein Einvernehmen“ eine „doktrinale Deklaration“ unterzeichnet, die er nie infrage stellte. In ihr erklärte er, die Lehre der Nummer 25 von „Lumen Gentium“ über die geschuldete Zustimmung zum kirchlichen Lehramt nach seinen verschiedenen Verbindlichkeitsgraden anzunehmen (man verlangte von ihm keineswegs auszusagen, dass diese oder jene Passage des II. Vatikanischen Konzils feierliche oder ordentliche Unfehlbarkeit genießen würde, was durch den Hl. Stuhl noch nie präzisiert wurde). Er erkannte außerdem die Gültigkeit der Liturgie in ihrer neuen Form an, sofern sie nach den vom Hl. Stuhl approbierten Texten zelebriert werde. Schließlich verpflichtete er sich (als dritten der fünf Punkte): „Hinsichtlich gewisser vom Zweiten Vatikanischen Konzil gelehrter Punkte oder gewisser nach dem Konzil erfolgter Reformen der Liturgie und des Kultes, die uns mit der Tradition schwer vereinbar erscheinen, verpflichten wir uns, bei deren Studium und einem Vorbringen beim Heiligen Stuhl eine positive Haltung einzunehmen und jede Polemik zu vermeiden“. Die Verpflichtung basierte auf der „Abwesenheit von Polemik“ und keineswegs auf ein absurdes „Null an Kritik“, welches übrigens nur von den Traditionalisten gefordert wird.

Wenn man das jüngste Interview, das Bischof Fellay am 25. Februar 2009 Rachad Armanios www.lecourrier.ch gewährte, genau liest, ist es nicht so sehr die Anerkennung des Konzils, die Bischof Fellay zurückweist, er bestreitet vielmehr, dass der Hl. Stuhl von ihm diese nicht greifbare „Anerkennung“ gefordert habe. […] Das Problem, das bis zur großzügigen Entscheidung des Papstes mit der Priesterbruderschaft St. Pius X. bestanden hatte, war die Folge der Entscheidung ihres Gründers, die Bischofsweihen für sein Institut vorwegzunehmen und sie ohne päpstliches Mandat durchzuführen, wobei er als Grund einen „Notstand“ nannte. Die externen Gegner hingegen haben spitzfindig das Hindernis einer lehrmäßigen Präambel erneut angehoben und machten sich dadurch zu „objektiven Verbündeten“ sowohl gewisser Elemente als auch gewisser boshafter und gehässiger Gewohnheiten innerhalb dieser Gemeinschaft. In Wirklichkeit handelt es sich um eine Mauer, die einzig und allein errichtet wurde um sofort zu verhindern, dass es zu einer Einheit aller wahren Katholiken und in Zukunft zu einem fruchtbaren Schwung der Theologie in der Beziehung der Kirche zur Welt komme.

Warum sollte man wollen, dass die lebendige Tradition der Kirche angehalten werde, nicht am II. Vatikanum selbst – das wäre an sich schon absurd – sondern an einem bestimmten II. Vatikanum?

P. Claude Barthe FSSPX

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Mittwoch, 22. April 2009

Notizen von P. Claude Barthe FSSPX - Teil 2

Andererseits verändert das Dekret vom 21. Januar, wenn es den Weg der „Gespräche“ über „die noch offenen Fragen“ anspricht, überhaupt nichts. Bei verschiedenen Gelegenheiten haben bereits mit der Priesterbruderschaft St. Pius X. Diskussionen über die aufgeworfenen Schwierigkeiten stattgefunden, unter anderem unter der Ägide des GREC, der „Groupe de Rencontre entre Catholiques“. In einer öffentlichen Versammlung vom 21. Februar 2008 zum Thema: „Revision und/oder Interpretation einiger Stellen des II. Vatikanums?“ hat sich eine Übereinstimmung ergeben, die sich einfach aus dem gesunden Menschenverstand ableiten lässt. Der Vertreter der Priesterbruderschaft St. Pius X. postulierte dabei die Zulässigkeit einer gesunden und konstruktiven Kritik zu den neuen lehrmäßigen Punkten des II. Vatikanums, mit dem Ziel, einer zukünftigen Ausarbeitung von klareren Texten Anregungen zu bieten. Der römische Theologe seinerseits meinte, dass eine Rezeption des II. Vatikanums, die sich stark auf das vorherige Lehramt gründet, ihren Platz in der Kirche haben müsse. Es wäre daher unrealistisch, aus dem Resultat dieser Art von Gesprächen (welches offenbar hauptsächlich das Ziel verfolgt, die Probleme in Angriff zu nehmen – und das nicht nur für die Priesterbruderschaft St. Pius X.) eine Vorbedingung für die kanonische Wiedereingliederung zu machen. Der gesunde Hausverstand – der sich mit dem „sentire cum Ecclesia“ vereint – fordert im Gegenteil, dass die kanonische Wiedereingliederung das Abhalten dieser und anderer Gespräche ermöglicht, die zur theologischen Überlegung beitragen, in den Grenzen, in denen sie nützlicherweise ad intra den Ausdruck eines entschieden traditionellen Gedankens erlauben werden.

Nächstes Mal: Notizen von P. Claude Barthe FSSPX - 3. und letzter Teil

SANCTE MARCELLE, ORA PRO NOBIS!

Dienstag, 21. April 2009

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte
















Und welche Begeisterung Bischof Fellay ins Gesicht geschrieben steht...

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Montag, 20. April 2009

Notizen von P. Claude Barthe FSSPX

Pater Claude Barthe erklärte, dass die doktrinalen Diskussionen schon innerhalb des Clubs „GREC“ stattfanden. Darum frage er sich, warum von der Bruderschaft nun die Annahme dessen verlangt werde, was sie bereits angenommen hat. Zum Thema des von Erzbischof Lefebvre 1988 unterzeichneten Protokolls schießt Pater Barthe jedoch einen gewaltigen Bock: Wenn dem so wäre wie er sagt, hätte der Erzbischof weder die Bischofsweihen vollzogen, noch die Erklärungen in den Ausgaben von Fideliter der Jahre 1988 und 1989 abgegeben. Hier der Text von P. Barthe:

Das „Nicht-Akzeptieren des Konzils“ von Seiten der Priesterbruderschaft St. Pius X. ist eine Verschleierung

Notizen von P. Claude Barthe FSSPX

Nach der Instrumentalisierung der bedauerlichen „Affäre Williamson“, instrumentalisieren jene, die sich einer Annäherung Roms an die Gemeinschaft Erzbischof Lefebvres entgegenstellen, einige ungeschickte Erklärungen, um sie erneut und für alle Ewigkeit zu Exkommunizieren. Doch ihr Argument ist eine fehlerhafte Konstruktion.

1. Die fundamentale Frage: Welches II. Vatikanum annehmen oder zurückweisen?

Ob man es will oder nicht, die „Annahme des Konzils“ ist zu einem ideologischen Thema geworden, um seit vierzig Jahren die gravierendsten Missbräuche durchgehen zu lassen. Die Ansprache des Papstes an die Kurie vom 22. Dezember 2005 hat erneut daran erinnert, dass es seit dem Konzil zwei konkurrierende Auslegungen desselben gibt: Eine des „Bruches“ und eine der „Kontinuität“. Kurzum: Die erste Auslegung war die von Rahner und Congar, die zweite jene der Nota Preavia, die Paul VI. bei Lumen Gentium anfügte. Die Akte des gegenwärtigen Pontifikates (Summorum Pontificum, Dekret vom 21. Januar 2009) berücksichtigen außerdem eine dritte Auslegung: Jene der Konzilsminderheit, die von der lefebvristischen Opposition fortgesetzt wurde und heute verwandelt und revitalisiert im Umfeld des Papstes eine „Neue Römische Schule“ bildet.
Um an dieser Stelle ein Beispiel zu erwähnen, nenne ich die Nr. 3 von „Unitatis Redintegratio“, die auszusagen scheint, dass die getrennten christlichen Gemeinschaften in sich Heilswege sein können. Es wäre aber ungerecht und ein Paradox, folgendes in ein Verbrechen gegen die Einheit der Kirche zu verwandeln:
a.) das Dafürhalten im Gewissen, dass die Aussagen von „Unitatis Redintegratio“ Nr. 3 nicht als Lehramt der Kirche angenommen werden können;
b.) die Aussage, dass es die katholischen Elemente in den getrennten Gemeinschaften sind, die Instrumente der Einheit im Bekenntnis mit der Kirche Christi darstellen.

Ist es allgemein möglich, zu behaupten, die lebendige Tradition der Kirche im offensichtlich korrekturbedürftigen Zustand von vor 40 Jahren für immer einzufrieren? Müsste man sich von vorneherein davor fürchten, Theologie zu betreiben (und morgen das Lehramt auszuüben), indem man neue Voraussetzungen zulässt und nicht nur die Beiträge des II. Vatikanums, sondern auch Antworten auf die „offenen Fragen“ de Konzils berücksichtigt?

Über diesen Punkt hat es jedenfalls bereits theologische Gespräche mit der Priesterbruderschaft St. Pius X. gegeben.

Nächstes Mal: Notizen von P. Claude Barthe FSSPX - Teil 2

SANCTE MARCELLE, ORA PRO NOBIS!

Freitag, 17. April 2009

Zur Situation der katholischen Tradition

Nach der Medienhetze im Zuge der Aufhebung des Pseudo-Exkommunikationen der vier Bischöfe der Piusbruderschaft und nach dem Brief Papst Benedikts XVI. über die Bruderschaft, der auf die Vorwürfe „mangelnder Kommunikation“ gegenüber den vatikanischen Behörden folgte, ist eine gewisse mediale Ruhe eingekehrt. Die FSSPX-WATCH-Redaktion wird nichtsdestotrotz weiterhin, wenn auch in einem gemächlicheren Rhythmus (so werden wir samstags generell nicht mehr erscheinen), fortfahren über die Priesterbruderschaft St. Pius X. zu berichten. Dabei wird als Linie zu beachten sein, was S.E. Erzbischof Lefebvre vorgab: „Jedes Verhandeln mit der konziliaren Kirche bevor dieses zur Integrität des Glaubens der Väter zurückgefunden hat, wäre eine kindische Illusion.“ Der Brief Papst Benedikts an die Bischöfe bestätigt diese Richtung und setzt sogar noch einen drauf: Er besagt unzweideutig, dass es keinen Willen des Papstes gibt, vom II. Vatikanum und den folgenden Reformen abzugehen, auch wenn diese im offenen Widerspruch zur Tradition und dem Depositum des Glaubens stehen. Ratzinger ist in hartnäckiger und hochmütiger Weise konziliar und hegelianisch – Ausdruck der von ihm in jungen Jahren genossenen Bildung. Er spricht von Hermeneutik der Kontinuität, und versucht, sich widersprechende Propositionen in Einklang zu bringen. Er versucht das für die Logik Unmögliche, das von der gesunden Lehre bestätigte Anathema. Ein Modernist im Denken und in der Praxis. SANCTE MARCELLE, ORA PRO NOBIS!

Mittwoch, 15. April 2009

Quousque tandem ...

Gestern wurde bekannt, dass Bischof Bernard Fellay bereits am 7. April P. Basilio Méramo aus der Priesterbruderschaft St. Pius X. ausgeschlossen hatte. P. Méramo wirkte segensreich im mexikanischen Distrikt und gilt als ein scharfer Kritiker des neuen Kurses der Bruderschaft gegenüber Rom. In diesem Sinne war er publizistisch tätig. So schrieb er den folgenden offenen Brief an Bischof Fellay, den wir hier dokumentieren:

"Exzellenz,

Am 2. März erhielt ich vom Distriktsitz eine zweite Vorladung zur mündlichen Entgegennahme einer zweiten kanonischen Verwarnung. Letztere wurde mir überreicht nachdem ich mich – zumindest in der Form – zu widerrufen geweigert hatte. Außerdem wurde ich aufgefordert mich für mein Schreiben vom 26. Januar 2009 zu entschuldigen ohne dass zuvor dessen Inhalt geprüft würde.
In Anbetracht des Vorgefallenen bitte ich Sie um Kenntnisnahme, dass
1. Die Art und Weise wie Sie die Piusbruderschaft vor die Füße des apostatischen Roms werfen – diese Bezeichnung ist dem Wortschatz des Erzbischof entnommen – ist deswegen schwerwiegend, weil damit der heroische Widerstand des Erzbischofs und Bischofs Castro Mayer im Kampf gegen den Modernismus und die Selbstzerstörung der Kirche zum erlahmen gebracht und der gleiche Prozess der Selbstzerstörung in der Piusbruderschaft hineingetragen wurde.
2. Sie haben mit ihrem neuen Gesuch Rom um Rücknahme der über die vier vom Erzbischof geweihten Bischöfe verhängten Exkommunikation und ihrer Zustimmung zu der dann auch erfolgten Rücknahme wenigstens die Gültigkeit der Exkommunikation anerkannt. Dies geht aus dem von Kardinal Giovanni Battista Re unterzeichneten Dekret der Kongregation für die Bischöfe eindeutig hervor und dies obschon Erzbischof Lefebvre und Piusbruderschaft sie stets für null und nichtig gehalten haben. Die Tradition lässt sich nämlich niemals exkommunizieren. Damit ist ihre Straftat erwiesen. Sie haben sich auf das Spiel des ehebrecherischen Roms eingelassen, während Letzteres dem ökumenischen Geist von Vatikanum II die Treue hält.
3. Ihre Kapitulation versuchen Sie dadurch zu verbergen, dass sie sich auf das Spiel des modernistischen Roms einlassen. Dadurch dass sie die Freigiebigkeit, die väterliche Güte und den Mut Benedikt XVI über alle Maße loben, geraten Sie so weit in seine Maschen, dass sie sich mit den Tatsachen abfinden. Bald werden Sie ihn, dessen Geist in Wirklichkeit von der Dialektik und vom tief in der Gnosis verwurzelten modernen Denken vollständig verunstaltet ist, geradezu zum Traditionalisten abzustempeln.
4. Mit Ihrer Werbung für eine friedliche Koexistenz bringen Sie bewusst oder unbewusst den entschlossenen und kämpferischen Widerstand gegen das protestantisierende Rom zum Stillstand. Damit hoffen Sie einen Altar mit der tridentinischen Messe im ökumenischen Pantheon der falschen Religionen zu erhalten. Auch geben Sie sich damit zufrieden, dass der katholischen Messe das Existenzrecht zugebilligt wird während die Neue Messe als ordentlicher Ritus beibehalten werden soll und beide für rechtmäßige und gültige Riten gehalten werden müssen. Eine zum Himmel schreiende Farce und Impostur von Ihnen.
5. Mit ihrer Autorität und Macht versuchen Sie jegliche Anfechtung und jeglichen rechtmäßigen Widerstand gegen Ihr unüberlegtes Vorgehen im Keime ersticken. Damit zerstören Sie das Werk Erzbischofs Lefebvre.
6. Sie glauben weder an ein Komplott gegen die Kirche noch an eine von Angehörigen der Kirche (Päpste, Kardinäle) in voller Übereinstimmung mit dem Modernismus und dem zweiten vatikanischen Konzil ins Leben gerufene antichristliche Revolution. Das Konzil selbst anerkennen Sie zu 95 % und wollen gemäß Ihrem Schreiben an die Gläubigen vom 24. Januar 2009 lediglich keine falsche Auslegung zulassen und dementsprechend gewisse Vorbehalte anbringen.
7. Sie halten mich, einen einfachen und mittellosen Priester, der Ihnen offen sagt, was er denkt, für Jemanden, der im Begriffe steht eine "Verschwörung gegen die Piusbruderschaft" zu schmieden. Dagegen will ich Sie lediglich auf die schlimme Lage aufmerksam machen, in die Sie die Piusbruderschaft gestürzt haben.
8. Sie versuchen in völliger Verkennung der geschichtlichen Fakten und ihrer theologischen Auslegung, die allein für das Verständnis der Glaubenskrise maßgebend sein kann, den Verlauf der Krise – die Revolution im Inneren der Kirche – umzukehren. Selbst ein heiliger Papst wie der heilige Pius X wäre angesichts der überall um sich greifenden Fäulnis heute kaum in der Lage, das durch diese Krise angerichtete Übel zu beseitigen. Ein derartiges Übel wird man daher nicht mit Gesprächen, auch nicht mit theologischen, beseitigen. Letztlich steht nichts Anderes als der Glaube auf dem Spiel und dieser fordert uns zu einem unbedingten Ja heraus. Alles Übrige ist des Teufels.
9. Die Aufhebung der Exkommunikation haben Sie mit großer Freude entgegengenommen und die Großherzigkeit, die väterliche Haltung sowie den Mut Benedikt XVI hoch gepriesen. Sie sind sogar so weit gegangen und haben Abbé de Cacqueray angewiesen, seine Unterschrift unter ein von verschiedenen Gläubigen auf Veranlassung einiger Ihrer Priester verfasstes Schreiben an Benedikt XVI zu setzen. Sie wollen darin ein durch die Vermittlung der allerseligsten Jungfrau erhaltenes Geschenk des Himmels sehen. In Wirklichkeit hat am 11. Februar mit dem Tod dreier Seminaristen und der Verletzung eines vierten Seminaristen ein Unglück auf Ecône eingeschlagen. Etwas nie Dagewesenes und ausgerechnet am Fest unserer lieben Frau von Lourdes als ob es sich um reinen Zufall handeln könnte. Der Rosenkranzfeldzug wurde während der internationalen Wallfahrt nach Lourdes angeordnet. Wie durch Zufall war es auch der Tag an welchem ich meine erste Verwarnung unter Androhung des Ausschlusses erhalten habe. Ich glaube ehrlich gesagt und vor Gott dem Allmächtigen, Monseigneur, dass Sie, obschon Sie es behaupten, weder im Besitz des himmlischen Beistandes noch jenes der allerseligsten Jungfrau Maria sind, sondern ganz im Gegenteil… Sie sind sich nicht bewusst, dass Sie mit Ihrem Einsatz und Ihrem Eifer für das modernistische Rom zu weit gegangen sind.
10. Für Sie ist die Exkommunikation nicht mehr eine Ehre und ein Zeichen der Rechtgläubigkeit gegenüber der Konzilskirche, so wie sie es für den Erzbischof war, sondern eine Herausforderung, eine entehrende Bezeichnung und eine Narbe. Sie unterscheiden nicht mehr, wie es der Erzbischof tat, zwischen offizieller und sichtbarer Kirche. Sie geben sich vertrauensvoll während der Erzbischof immer misstrauischer wurde. Sie halten Ihre Gesprächspartner für Männer von Ehre während deren Gesinnung von Unredlichkeit ist… Sie schreiben ihnen eine väterliche und großzügige Gesinnung zu, während der Erzbischof in ihnen einen ehebrecherischen Geist erkannte.
Angesichts dessen bleibt auch Ihre zweite Verwarnung ohne Wirkung, wertlos und ohne Grundlage wie es die erste war. Ihre zweite heimlich und mündlich vorgebrachte Verwarnung kann meinen Ausschluss deshalb nicht anordnen, weil sie jegliche rechtliche Grundlage vermissen lässt. Es steht nämlich eine theologisch-religiöse und nicht eine rechtlich-disziplinäre Sache (Ungehorsam, Aufwiegelung, Stolz, Protagonismus) auf dem Spiel. Sie wollen jedoch die öffentliche Kundgabe ihres Irrtums und Ihres Betrugs an der Wahrheit im Keime ersticken. Heute wird einem jeden bewusst, wohin ihre Erklärung, „wenn der Papst pfeift, dann komme ich geeilt“ führt. Heute erleben wir die logische Folge des Marschplanes, den sie im Jahre 2001 nach dem berühmten Jubiläumsjahr 2000 festgelegt haben. Vielleicht sind Sie nicht völlig daran schuld, denn – wegen ihrer Wahl – tun sie nichts anderes als die von Pater Schmidberger, ihrem Vorgänger und Freund des seinerzeitigen Kardinal Ratzinger und heutigen Benedikt XVI, festgelegte Linie weiterzuverfolgen. Schon zu seinen Lebzeiten wurde der Erzbischof von seinem Vorgänger von den Gesprächen mit Kardinal Ratzinger ferngehalten. Ich lüge nicht, wenn ich erkläre, dass der Erzbischof als ich noch als junger Seminarist mit der Frage über die Beziehungen zum modernistischen Rom an ihn herantrat, mir zur Antwort gab: „Was wollen Sie, seit mehr als einem Jahr werde ich nicht mehr auf dem Laufenden gehalten. Jedes Mal wenn Pater Schmidberger nach Rom fährt, trifft er Kardinal Ratzinger und unter sich unterhalten sie sich in Deutsch und ich weiß nicht wovon sie sprechen“. Sollte ich lügen, dann soll es Pater Schmidberger in aller Öffentlichkeit erklären. So wurde das Komplott bereits zu Lebezeiten des Erzbischofs geschmiedet und heute ernten wir seine Früchte. Wie die Zerstörung der Kirche durch die eigene Hierarchie erfolgte, so erleben wir heute, wie die eigene Hierarchie den Verfall der Piusbruderschaft einleitet. Zwar lassen sich die Folgen noch nicht feststellen, denn die Piusbruderschaft gleicht einem Tanker, dessen Turbinen ausgefallen sind und der aufgrund der eigenen Schwerkraft erst nach vielen Kilometern zum Stillstand kommen wird.
Ich habe deshalb nicht geschwiegen, weil ich damit den Erzbischof, die Kirche und die Wahrheit verraten hätte. Wenigstens ein Mitglied der Piusbruderschaft muss die Dinge so nennen wie sie in Wirklichkeit sind. Dies ohne Vorspiegelung falscher Tatsachen, ohne durch ein Gesetz des Schweigens und unter der Last eines falsch verstandenen Gehorsams von der Obrigkeit erstickt zu werden.
Unentwegt kommen mir die Worte des Erzbischofs in Erinnerung. Als er im Begriffe war, sich einem Verhör zu unterziehen um sich gegen die vom modernistischen Rom gegen ihn vorgebrachte Anklage wegen Anmaßung, Aufwiegelung, Stolz und Schisma zu verteidigen erklärte er: „Ich, der Angeklagte, sollte über euch Gericht halten.“

Möge Gott Sie erleuchten
P. Basilio Méramo FSSPX
Orizaba, am 9. März 2009.

Wie anlässlich meines ersten Schreibens, so habe ich mich auch dieses Mal für dessen Veröffentlichung entschlossen. Damit möchte ich einem mittels einer kanonischen Vorwarnung erfolgten Ausschluss aus der Piusbruderschaft vorgreifen. Die Gläubigen in den vielen Ländern, wo ich mein Hirtenamt ausgeübt habe, haben ein Recht die Wahrheit zu erfahren. Die Dinge müssen klar und durchsichtig sein. Es ist nicht zulässig, einen seit fünfundzwanzig Jahren der Gemeinschaft angehörenden Priester ungerechterweise gleichsam durch die Hintertür und ungestraft auszuschließen. Will man mich ausschließen, dann sollen die Gläubigen wissen, dass diese Maßnahme gegen mich wegen meiner Missbilligung des unheilvollen Vorgehens, und der jeden Widerstand außer Kraft setzenden verschleierten Kapitulation gegenüber einem pervertierten und korrumpierten Rom geschehen ist, wobei letztere der großen Prostituierten aus der Offenbarung nicht unähnlich ist."

SANCTE MARCELLE, ORA PRO NOBIS!

Dienstag, 14. April 2009

Das Räuberunwesen auf dem II. Vatikanum

So lautet die Überschrift eines Kapitels im Buch „Sie haben Ihn entthront“ von Erzbischof Lefebvre. Hier sind einige Passagen daraus zur Betrachtung für die heutige Zeit.

Die Revolution in Tiara und Chorrock

„Auf jeden Fall ist eine Überlegung eines alten Freundes von Kardinal Roncalli, dem künftigen Johannes XXIII., für dieses Thema erhellend: Bei der Nachricht vom Tod Pius’ XII. vertraute der alte Dom Lambert Beauduin, ein Freund Roncallis, P. Bouyer an: «Wenn sie Roncalli wählen, ist alles gerettet: Er wäre fähig ein Konzil einzuberufen und dem Ökumenismus die kirchliche Weihe zu geben.» Dom Lambert Beauduin kannte Kardinal Roncalli gut; er wusste bereits 1958, dass Roncalli, Papst geworden, den Ökumenismus verwirklichen würde und dies – eine sich sehr wohl anbietende Möglichkeit – durch ein Konzil. Wer nun aber Ökumenismus sagt, sagt Religionsfreiheit und Liberalismus. Die «Revolution in Tiara und Chorrock» war nicht improvisiert. (S. 160)

Die revolutionäre Taktik auf dem Konzil

„Behauptung eines Irrtums oder einer Zweideutigkeit oder einer gefährlichen Orientierung, unmittelbar danach oder davor Behauptung im Gegensinn, dazu bestimmt, die konservativen Konzilsväter in Sicherheit zu wiegen.“ (S. 170)

Zwei Beispiele:

1. Das Latein: „So war es bei der Konstitution über die Liturgie Sacrosanctum Concilium: Indem sie in Nr. 36 § 2 schrieben: «Ein größerer Raum wird der Volkssprache gewährt werden können» und den Bischofskonferenzen die Entscheidung anvertrauten, ob sie die Volkssprache übernehmen wollten oder nicht (vgl. Nr. 36 § 3), öffneten die Verfasser des Textes Tür und Tor für die Abschaffung des Lateins in der Liturgie. Um diese Forderung abzuschwächen, trugen sie Sorge, davor in Nr. 36 § 1 zu schreiben: «Der Gebrauch der lateinischen Sprache soll, unbeschadet speziellen Rechtes, in den lateinischen Riten erhalten bleiben.» Durch diese Behauptung sicher gemacht, schluckten die Väter ohne Probleme die beiden anderen.“ (S. 170)

2. Die Religionsfreiheit: „Ebenso ließ in der Erklärung über die Religionsfreiheit Dignitatis Humanae, deren letztes Schema von zahlreichen Vätern zurückgewiesen worden war, Paul VI. selbst einen Paragraphen anfügen, der im Wesentlichen folgendes besagte: «Diese Erklärung enthält nichts, was der Tradition entgegen ist.» Aber alles, was darin steht, ist der Tradition entgegen! Nun wird jemand sagen: «Aber lesen Sie doch! Da steht geschrieben: Es steht darin nichts, was der Tradition entgegen ist!» – Jawohl, das steht geschrieben… Aber es hindert nicht, dass alles der Tradition entgegen ist! Und dieser Satz wurde in letzter Minute durch den Papst angefügt, um die zu zwingen – speziell die spanischen Bischöfe –, die in Opposition zu diesem Schema standen. Es ist leicht, nachträglich eine Etikette, ein Unbedenklichkeitspapier darauf zu kleben! Ein unglaubliches Vorgehen!“ (S. 170)

Konklusion: Eine katholische Lesart des II. Vatikanums „ist praktisch unmöglich“

„Ich muss gestehen, dass es und nicht gelungen ist, das Konzil von dem liberalen und modernistischen Geist zu reinigen, der den größten Teil der Schemata durchtränkte. Die Verfasser waren nämlich ausgerechnet die von diesem Geist angesteckten Experten und Väter. Was wollen sie – wenn ein Dokument zur Gänze in einem falschen Geist verfasst ist, ist es praktisch unmöglich, es von diesem Geist zu reinigen; man müsste es vollständig neu schreiben, um ihm einen katholischen Geist zu verleihen.“ (S. 168) SANCTE MARCELLE, ORA PRO NOBIS!

Donnerstag, 9. April 2009

Triduum Sacrum

Die Redaktion wünscht allen Lesern ein gnadenreiches österliches Triduum und frohe Ostern.

Wir aber sollen uns rühmen
im Kreuze unseres Herrn Jesus Christus.

In Ihm ist uns Heil geworden
und Auferstehung und Leben;

durch Ihn sind wir erlöst und befreit.
Gott erbarme Sich unser und segne uns:
Er lasse Sein Angesicht über uns leuchten
und erbarme sich unser.

(Introitus des Hohen Donnerstages)

Mittwoch, 8. April 2009

Die Strategie der Bruderschaft

Wir dokumentieren den Text des Leitartikels von P. Régis de Cacqueray, Distriktoberer in Frankreich, in Fideliter Nr. 188 von März-April 2009:

Von der „Strategie“ der Βruderschaft zu sprechen, kann ohne Zweifel überraschen. Die militärische Bedeutung dieses Wortes, die von ihm suggerierte taktische Seite, paßt das in einen so eminent religiösen und übernatürlichen Kampf, wie den unsrigen? Reicht nicht der Ausdruck „Glaube“ als alleinige Bezeichnung des A und Ω unseres Handlungsvorhabens? Aber der Streit rechtfertigt die Existenz einer Strategie.

Wer wird verneinen, daß die die kleine Armee der Bruderschaft mit einem ungeheueren Kampf beauftragt ist, dem Kampf des Glaubens? Nun, in diesem, wie in einem beliebigen anderen Kampf, gibt es verschiedene zu erreichende Ziele; man muß deshalb die geeignetsten Mittel und Handlungsweisen suchen, um an sie heranzukommen. Zuerst kämpfen wir, um den Glauben dort überall zu erhalten und weiterzugeben, wo er noch vorhanden ist. Das ist das sichtbarste Werk der Bruderschaft und gleichzeitig das, mit dem sich die Mitglieder normalerweise beschäftigen. Aber wir versuchen auch mit ganzem Herzen, durch missionarisches Predigen diesen Glauben an alle Seelen weitergedeihen zu lassen, denn wie könnten wir nicht um den Zustand der Verwahrlosung besorgt sein, in den die Kirche gefallen ist, zerfressen bis ins Mark von der Häresie? Wie könnten wir es wiederum nicht als teuerstes Ziel haben, unser Mögliches zu tun, um die kirchlichen Autoritäten aus der Radspur der Fehler und der Häresien herauszuziehen, in die sie mehr oder minder hineingesteuert haben? Ihnen gegenüber ist diese Pflicht um so zwingender, als auf mysteriöse Weise sich die Bruderschaft fast als letzter imstande befindet, die Hauptanlässe der allgemeinen Glaubensverlust klar darzustellen.

Was der moderner Humanismus ist

Nichtsdestoweniger, wenn auch feststeht, daß die Bruderschaft es sich schuldig ist, auf die Ausrottung von Fehlern innerhalb der Kirche und die Rückkehr von deren Hierarchie zur Ganzheit des katholischen Glaubens hinzuarbeiten, so ist es gleich allen klar, daß eine solche Arbeit extrem gefährlich ist. Verlöre die Brüderschaft diesen Kampf, ließe sie sich ihrerseits von den Irrlehren kontaminieren, so schiene es keine Hoffnung mehr zu geben, aus der Kirchenkrise herauszukommen. Sicherlich glauben wir, daß der liebe Gott allmächtig ist und unser nicht bedarf, um dorthin zu kommen, wo Er hin will. Aber Er will trotzdem nicht, daß wir uns unseren Pflichten entziehen, indem wir mit dem Vorwand, Er dürfe auf außerordentliche Mittel zurückgreifen, es unterlassen, unsere eigenen Mittel und Kräfte auszuschöpfen.

Drei Treppenstufen

Das Nachdenken über die Notwendigkeit dieses Glaubensbekenntnisses gegenüber den Autoritäten der „konziliaren“ Kirche brachten die Oberen der Bruderschaft 2001 dazu, die Grundrisse des Plans zu definieren, nach welchem sie sich auf lange Frist in ihrem Verkehr mit Rom orientieren würden. Der Plan schloß drei Etappen ein. Die erste bestand darin, Rom um „zwei Vorbedingungen“ zu bitten: Die erste Vorbedingung war, allen Priestern das Recht anzuerkennen, die Messe von St. Pius V. frei zu zelebrieren; die zweite, die Rücknahme des Exkommunikationsdekretes von 1988 auszusprechen. In einer weiteren Etappe, nach Zugeständnis der Vorbedingungen, befürwortete die Bruderschaft dogmatische Diskussionen, in deren Verlauf die neuen liberalen, schwer fehlerhaften Hauptthesen des II. Vatikanischen Konzils angeschnitten würden, Ursprung der Krankheit, die die Kirche von innen zerfrißt. Schließlich, in einer dritten und letzten Etappe erst und nachdem diese dogmatischen Diskussionen einmal zu einem glücklichen Ende geraten wären, käme es zur kanonischen Normalisierung der Bruderschaft und der mit ihr befreundeten Gemeinschaften.

Die Bruderschaft traf die Wahl, diesen dreistufigen Plan zu veröffentlichen, also alle mit ihm bekannt zu machen, die Priester und Gläubigen der Bruderschaft sowie die Autoritäten der Kirche. Als er bekannt wurde, interessierte er weder die einen noch die anderen, sosehr schien sein Tenor abgelegen und unmöglich. Man konnte sich Gründe nicht vorstellen, aus welchen sich Rom in seinem traditionsfeindlichen Zustand zu den Bitten dieser kleinen, amtlich aus der Kirche ausgeschlossenen Bruderschaft herabließe. Man warf der Bruderschaft vor, sie dränge zur Tarnung eines Selbstisolierungswillens unerhörte Zumutungen auf. In Wahrheit, wer von uns hätte 2001 gedacht, der Papst würde weniger als acht Jahre danach zwei entscheidende Gesten vollbracht haben, um diesen Vorbedingungen entgegenzukommen?

Eine nötig gewordene Strategie

Rom hätte, als die Bruderschaft ihren Plan bekanntgab, entweder sich überhaupt nicht für sie interessieren, oder aber ihr seine Ablehnung mitteilen und einen Gegenvorschlag machen können. Obwohl dieser Plan einen auf 5. April 2002 datierten Protestbrief von Kardinal Castrillón Hoyos an Bischof Fellay hervorrief, hat sich die von der Bruderschaft vorgeschlagene Roadmap zu Erreichung des Ziels in den Beziehungen zwischen dem Heligen Stuhl und der Bruderschaft tatsächlich durchgesetzt. Die Pontifikatsjahre von Johannes Paul II. gingen ohne jedes sichtbare Resultat zu Ende. Sein Nachfolger Papst Benedikt XVI. ist es, der seine Entscheidung gezeigt hat, die Roadmap der Bruderschaft zu eigen zu machen.

Jeder erinnert sich des noch neuen Ereignisses des Motu proprio des 7. Juli 2007, welches infolge des von unserem Generaloberen ausgerufenen Rosenkranzkreuzzuges erkannte, daß die von Erzbischof Lefebvre verteidigte Messe nie verboten worden war. Der Text enthielt zahlreiche, teils schwerwiegende Unvollkommenheiten, stellte aber nichtsdestoweniger einen entscheidenden Schritt in der fortschreitenden Desenklavierung der Messe dar. Es war immerhin noch denkbar, daß diese Geste eines Papstes, dessen Interesse an der Liturgie berühmt ist, zwar mit dem ersten Wunsch der Bruderschaft zusammenfiel, jedoch ohne auf ihre Bitte hin bewilligt worden zu sein.

Nach dem Dekret vom 21. Januar 1009 ist es nicht mehr möglich, so zu denken. Diese zweite Geste entspricht der zweiten Vorbedingung der Bruderschaft, auch wenn sie diese Vorbedingung weiterhin auf unvollkommene und ungenügende Weise adressiert. Nach ihr können wir nur noch feststellen, daß die zum Zeitpunkt deren Veröffentlichung nie amtlich von Rom angefochtene Strategie von 2001 nunmehr vom Heiligen Stuhl übernommen worden ist und fast buchstäblich befolgt wird. Wir könnten mehrere Gründe anführen, um diese Tatsache zu erklären. Allerdings ist uns bewußt, daß all diese ungenügend bleiben, wenn wir die Macht des Rosenkranzgebetes unerwähnt lassen.

Nicht nur hat sich das Dekret vom 21. Januar wieder in die von der Bruderschaft befürwortete Strategie eingefügt, sondern es hat uns vor allem die Gewähr dafür gebracht, daß Rom akzeptiert, diese Strategie in dem von uns gewünscht gewesenen Sinne zukünftig weiterzuverfolgen. Das Dekret vom 21. Januar erkennt nämlich an, daß zwischen Rom und der Bruderschaft „notwendige Mitgespräche“ über „noch offene Fragen“ stattfinden sollen. Nun, das ist genau das, was wir in unserer zweiten Etappe verlangt haben. Wir haben gesagt, daß wir deshalb dogmatische Diskussionen wollten, weil wir solche für schier unerläßlich halten, um an der Lösung der Kirchenkrise zu arbeiten. Wir können also nicht anders, als uns freuen, daß Kardinal Rè, der das Dokument im Namen des Papstes unterschrieben hat, diese Grundsatzdiskussionen annimmt, sie als nächste Etappe für notwendig erachtet und die von uns gestellten Fragen als „noch offen“ ansieht.

Die Strategie ändern?

Verschiedene Stimmen, aus Rom oder anderswoher, finden allerdings, daß es im augenblicklichen Stadium des Kampfes von Nutzen wäre, unsere Strategie zu ändern. Sie raten uns, die Reihenfolge der verbleibenden zwei Etappen umzukehren und die dritte vor die zweite gehen zu lassen, also die kanonische Regulierung der Bruderschaft vor die dogmatischen Diskussionen. Unter den von ihnen vorgebrachten Argumenten lassen sie das Wohlwollen des Papstes uns gegenüber zur Geltung kommen: Man müsse dieses ausnutzen, denn seine Jahre seien gezählt und man wisse nicht, was die Zukunft bringen werde! Man sagt uns ebenfalls, die dogmatischen Diskussionen seien zum Scheitern verurteilt; wir blieben mit Gewißheit darin stecken und die kanonische Regulierung der Bruderschaft werde nie stattfinden. Oder man sagt uns, die Lage der Bruderschaft einmal in Ordnung gebracht, der ihr so verliehene amtliche Status gäbe ihr mehr Gewicht gegenüber Rom, um ihre Stellungen zur Geltung zu bringen.

Sicherlich, die Wahl dieser oder jener Strategie untersteht nicht dem Glauben und wir streiten die Möglichkeit, darüber zu diskutieren, nicht ab. Übrigens, sind die besten Strategen nicht gerade die, die sich fähig zeigen, je nach Entwicklung der Lage die notwendigen Anpassungen an die Wirklichkeit anzubringen? In unserer Sorge, nicht aus Unfähigkeit, uns in Frage zu stellen, oder gar aus Sturheit auf irgendeiner strategischen Linie zu bleiben, untersuchen wir näher die Einwendungen derer, die unsere kanonische Regulierung ohne Verzögerung befürworten.

Nach Benedikt XVI

Gewiß, der Papst bezeigt uns gegenüber eine unleugbare Besorgnis. Soll man befürchten, daß es bei seinen Nachfolgern anders wäre? Es scheint mir, ohne die Veränderungen mit der Lupe zu verfolgen, die sich in der Kurie und unter den Kardinälen vollziehen, daß der Papst schon einer seinen Wünschen entsprechenden Bewegung sein Imprimatur gegeben hat. Der progressistische Flügel wird allmählich durch eine ernsthaftere Tendenz ersetzt, welche, beängstigt von und ratlos vor der Krise, in welcher die Kirche sich befindet, um Lösungen sucht, um sie dort herauszuziehen, noch aber unfähig ist, die unerläßliche Infragestellung des Konzils zu wagen. Es scheint uns also in Wahrheit, daß, je mehr die Zeit vergeht, desto weniger sich unser Los vom bloßen persönlichen Wohlwollen des Papstes abhängig befindet.

Wie schwer wiegt die Dankbarkeit?

Hätten wir nach der Regulierung der Bruderschaft mehr Gewicht in Diskussionen? Es geht um ein oft gehörtes Argument. Wenn man jedoch auf die Geschichte des Kampfes um die Überlieferung zurückblickt, ist es offensichtlich, daß es allen, die diese kanonischen Regulierungen angenommen haben, nicht gelungen ist, an diese Gespräche zu kommen. Einmal regularisiert, wurden ihre Fälle für erledigt gehalten und diese Diskussionen haben nie stattgefunden. Deutliche Einschüchterungen schrieben ihnen anschließend vor, zu schweigen, falls sie versuchten, einen kritischen Diskurs über das Konzil aufrechtzuerhalten. Wir denken also – gegeben, daß wir fast die Letzten sind, die mit dem Finger auf Fehler zu zeigen wissen –, daß wir nicht das unendliche Risiko eingehen können, irgendeinen kanonischen Status zu akzeptieren, ohne die moralische Gewißheit der dogmatischen Sanierung Roms erhalten zu haben.

Salziges und Süßes

Man muss zugestehen, daß es uns anwidert, uns in einem kanonischen Umschlag zu befinden, welcher von einem Rom angeboten würde, das zu seiner Tradition nicht zurückgefunden hätte und in seiner unmöglichen Suche nach einer Hermeneutik der Kontinuität des II. Vatikanums steckenbliebe. Wir sähen dies als Wahrheitsverschmähung und als weiteres Risiko der Vermehrung der Verwirrung der Seelen.

Später oder nie?

Werden die Diskussionen zwangsweise steckenbleiben? Wir wissen gut, daß sie vom bloßen menschlichen Standpunkt aus äußerst schwierig sind, denn das, was uns trennt, besteht nicht nur in einigen theologischen Schlüssen, sondern von vornherein in wahren, unüberschreitbaren philosophischen Abgründen (vgl. den Aufsatz des H. H. Morvan [in Fideliter]). Allerdings, was für Nuancen gibt es nicht unter Menschen! Neben wirklich im undurchdringlichen Gestrüpp des modernen Denkens verlorenen Intelligenzen existieren gesündere, die zeitlose Philosophie anstrebende Geister. Die Genauigkeit des Thomismus und die Notwendigkeit der Scholastik finden hier oder dort ihre Adelsbriefe wieder. Vergessen wir es nicht: Viele von uns dachten, die beiden ersten Bitten der Bruderschaft würden nie gehört. Die neuesten Ereignisse haben uns das Gegenteil vor Augen geführt. Die Hoffnung auf das Folgende ist daher nicht aufzugeben.

Rom bestätigt

Andererseits dürften wir glauben, es sei nicht der hintergründige Willen des Papstes, daß diese kanonische Regulierung jetzt schon stattfinde. In diesem Dekret des 21. Januar hat der Papst nämlich die Aufhebung der angeblichen Exkommunikationen unterzeichnet und er scheint angegeben zu haben, was er nunmehr wünscht. Nun, er redet nicht von der kanonischen Regulierung der Bruderschaft. Er hätte es tun können aber er hat es nicht getan. Er hat im Gegenteil gesagt, daß die von uns erbetenen dogmatischen Diskussionen unbedingt nötig sind. Zweifelsohne könnte er in Zukunft ganz anderes ausdrücken. Aber was uns betrifft, wir sehen zufrieden zu, wie er die Notwendigkeit der dogmatischen Gespräche anerkennt, bevor man sich mit den kanonischen Fragen beschäftigt.

Schließlich wollen wir sagen, daß man eine Strategie nicht ändert, welche inzwischen ihren Adelsbrief erlangt hat. Nach dieser Erreichung gibt es weniger als je Gründe, sie zu variieren, denn sie ist wirksam: Erstens, allen unser Ziel zur Kenntnis geben; zweitens, das Gelände mit der schweren Artillerie der Rosenkränze bombardieren; drittens und letztens, mit dem Glauben Unseres Herrn Jesu Christi in Richtung der neuen zu erobernden Stellen vorgehen.

Dieser Text erschien am 6. April in der Leserzeitung von kreuz.net. Die Übersetzung aus dem Französischen stammt von Leser "pamino". SANCTE MARCELLE, ORA PRO NOBIS!

Dienstag, 7. April 2009

Der Club der Verschwörer

Im Jahr 1988, dem Jahr der Bischofsweihen, hatte sich die Position der Bruderschaft nach 20-jährigem Kampf gegen die konziliare Kirche stabilisiert. Es ist zwar durchaus wahr, dass Erzbischof Lefebvre in den ersten 20 Jahren des Kampfes zum Erhalt des Glaubens, der Sakramente und insbesondere des katholischen Priestertums, Zeiten durchschritt, in denen er sich strenger oder weniger streng zum II. Vatikanischen Konzil, zur Rolle des Papstes, etc. äußerte. Doch letztendlich, als der Fortbestand des Priestertums durch die Bischofsweihen gesichert war, löste er nicht die Probleme des Konzils, des Papstes und der konziliaren Kirche, sondern gab klare Richtlinien darüber, wie man sich gegenüber dem Konzil, dem Papst und der konziliaren Kirche verhalten solle. Das ist die Position, die auch in Zukunft weiterhin dargelegt werden muss. Das ist auch die Position, die von den Oberen der Priesterbruderschaft in Gefahr ist, verlassen zu werden, was aus zahlreichen Stellungnahmen hervorgeht.

Ist dieser Kurswechsel bereits seit langem geplant?

Wie sich aus dem offenen Brief von P. Jean, Novizenmeister der Kapuziner von Aurenque in Frankreich, an Bischof Fellay entnehmen lässt, existiert seit längerem ein „Club“ namens G.R.E.C. („Gruppe für Überlegungen unter Katholiken“). Diese Gruppe umfasst Priester und Laien verschiedener „traditionalistischer“ Strömungen und arbeitet seit 1997 für die „Rekonziliation in juristischer und institutioneller Form“ mit dem modernistischen Rom. Diese Initiative genießt außerdem die Billigung des Nuntius Mgr. Balzelli und des Bischofs von Aire und Dax, Mgr. Breton, der an diesen Versammlungen selbst teilnimmt und dort die französischen Bischöfe vertritt. Die einzigen Teilnehmer an den Versammlungen des G.R.E.C., die noch nicht in die konziliare Kirche eingegliedert sind, sind Priester der Priesterbruderschaft St. Pius X.

Bislang wurde die Existenz dieser Gruppe vielfach nicht beachtet. In letzter Zeit tat sie sich aber dadurch hervor, dass sie die Petition für Papst Benedikt XVI. tatkräftig förderte, die auch vom französischen Distriktoberen P. Regis de Cacqueray, empfohlen wurde. Sicher ist jedenfalls, dass es sich um eine Gruppe von "Verschwörern" innerhalb der Bruderschaft handelt. SANCTE MARCELLE, ORA PRO NOBIS!

Montag, 6. April 2009

Die vollkommene Illusion

Ein Jahr nach den Bischofsweihen publizierte "Fideliter" in der Nr. 70 (Juli-August 1989) ein Interview mit Erzbischof Lefebvre. Daraus einige Zitate des Erzbischofs:
"Sich ins Innere der Kirche stellen, was soll das heißen? Und vor allem: Von welcher Kirche spricht man? Wenn es die konziliare Kirche ist, so müssten also wir, die wir zwanzig Jahre lang mit ihr gerungen haben, weil wir die katholische Kirche wollen, jetzt in diese konziliare Kirche eintreten, um sie sozusagen wieder katholisch zu machen. Das ist eine vollkommene Illusion!"

"Diese Reden von der sichtbaren Kirche, wie sie Dom Gérard und Jean Madiran führen, sind kindisch. Es ist unfassbar, dass man bezüglich der konziliaren Kirche von einer sichtbaren Kirche sprechen kann als Gegensatz zur katholischen Kirche, die wir zu repräsentieren und fortzusetzen versuchen."
Gerade in der aktuellen Situation der Bruderschaft erscheint es hilfreich, diese Passagen erneut zu lesen und - im Angesicht der Karwoche gemeinsam mit dem Leiden Christi - zu betrachten. SANCTE MARCELLE, ORA PRO NOBIS!

Samstag, 4. April 2009

Ein neuer Rosenkranzkreuzzug?

Jesse Gomez Jr., ein Katholik aus dem spanischen Sprachraum, veranlasste kürzlich eine Initiative, mit dem Ziel, einen „Rosenkranzkreuzzug zum Ausschluss von Bischof Bernard Fellay“ in die Wege zu leiten. Bischof Fellay, der in letzter Zeit angeblich begonnen habe, die Priesterbruderschaft St. Pius X. zu säubern, solle aus der Bruderschaft entfernt werden. Zu den Opfern der „Liquidierung“ zählt Gomez nicht nur berühmt-berüchtigte „Krypto-Sedisvakantisten“, sondern auch Priester, die für die angeblich vorsichtige Vorgangsweise von Erzbischof Lefebvre zur Bekämpfung des neomodernistischen und neoprotestantischen Rom waren. Nicht nur Bischof Richard Williamson wurde zum Schweigen verurteilt und willkürlich von seinem Amt als Rektor des Priesterseminars in La Reja abgesetzt, sondern auch der Italiener P. Floriano Abrahamowicz aus der Bruderschaft ausgeschlossen. Von Sanktionen bedroht sei Gomez zufolge auch der ehemalige Rektor des Priesterseminars in Australien und nunmehrige Schulleiter im kanadischen Distrikt, P. Peter Scott.

Jesse Gomez Jr. hält es für sehr wahrscheinlich, dass sowohl Bischof de Galarreta als auch Bischof Tisser de Mallerais ein Schweigegebot auferlegt worden sei.

Viele Gläubige der Bruderschaft fühlten sich beleidigt von der autoritären Führung des gegenwärtigen Generaloberen Bischof Bernard Fellay, und beteten darum zur Muttergottes um dessen Entfernung aus dem Amt. Ihre Gebete erflehten auch einen neuen, dem katholischen Widerstand treuen Generaloberen, wie der Blog „Sursum Corda“ meldete.

Alle Katholiken, – ob Kleriker oder Laien, ob mit der Priesterbruderschaft verbunden oder nicht – die das offene oder verdeckte Ansinnen Bischof Fellays, eine Vereinbarung zwischen der FSSPX und dem Rom des Novus Ordo Missae [der Neuen Messe, Anm. d. R.] zu schließen, missbilligen, seien gebeten sich bei Gomez zu melden. Eine solche Vereinbarung würde die Grundsätze Erzbischof Marcel Lefebvres verraten. Er sei per E-Mail mit dem Betreff „Rosary Crusade at SSPX Members’ Rosary Crusade to Expel Fellay“ an jesse_gomez_jr@hotmail.com – vorzugsweise in Spanisch oder Englisch – erreichbar, so Jesse Gomez Jr. abschließend.

Unser Kommentar: Wir erachten diese Aktion für völlig überzogen, zumal ein "Ausschluss" von Bischof Bernard Fellay keines der gegenwärtigen Probleme und Schwierigkeiten nachhaltig und dauerhaft lösen würde. Das Problem ist nämlich nicht in erster Linie Bischof Fellay, wie diverse Sedisvakantisten glauben machen wollen, sondern das langsame Umsichgreifen eines Geistes innerhalb der Bruderschaft - eines Geistes, der einen unbedingten "Waffenstillstand" mit dem konziliaren Rom fordert und gegen seine Opponenten mit der Angst vor einem auf die Dauer entstehenden Schisma vorgeht. Es sind interessanterweise genau dieselben Kreise, die heute gleichsam mit Kanonen auf Spatzen schießend gegen Bischof Fellay unterhalb eines gewissen Niveaus intrigieren, die seinerzeit dem Erzbischof eine zu milde Gangart gegenüber Rom attestierten, wie es aus der obigen Meldung hervorgeht. Es ist lediglich von Nöten, das Werk des Erzbischofs fortzuführen und das lückenlos fortzusetzen, was dieser in seinen unzähligen Predigten immer wieder aufs Neue deutlich machte.

Darum unterbreiten wir einen Gegenvorschlag: Einen Rosenkranzkreuzzug zur Stärkung des Rückgrates von Bischof Fellay in den Verhandlungen mit Rom und für den Erhalt aller lehrmäßigen Positionen der Priesterbruderschaft. Außerdem wünschen wir dem Generaloberen eine profunde Einsicht in die schwerwiegenden Probleme der konziliaren Kirche und in den blanken Hass gegen die Tradition der Kirche aller Zeiten, von dem ein großer Teil der Stellungnahmen heutiger Kirchenvertreter zur Bruderschaft wiederhallt. Es geht nicht darum, anhand zweideutiger Formulierungen in einem voreiligen Abkommen zwischen Menzingen und Rom, das "Problem Piusbruderschaft" für Rom aus der Welt zu schaffen, sondern darum, die Männer der Kirche in einem längerfristigen Prozess zum Weg der Wahrheit zurückzuführen. Das Szepter, das in die richtige Richtung weisen kann, liegt bereits seit Langem unbenutzt in Rom. SANCTE MARCELLE, ORA PRO NOBIS!

Freitag, 3. April 2009

Die konziliare Kirche und Bischof Fellay

Am 3. Februar 2009 veröffentlichte P. Ceriani FSSPX einen unter anderem auf FSSPX WATCH publizierten Aufruf, den er an die Autoritäten der Bruderschaft gesandt hatte. Diese Veröffentlichung brachte ihm eine erste „Ermahnung“ ein, die ihm persönlich von Bischof Fellay mitgeteilt wurde, wie der „Courrier de Tychique“ vom 22. März 2004 meldete. Die Tatsache, dass eine „Ermahnung“ ausgesprochen wurde, hätte eigentlich verschwiegen werden sollen und wäre dies auch, wenn nicht Bischof Fellay selbst darüber mit einer Gruppe Ordensschwestern geplaudert hätte, von denen er im Nachhinein Stillschweigen verlangte.

Leider, oder – je nach Standpunkt – zum Glück, ist die Nachricht dennoch durchgesickert. Der Autor des Artikels, Max Barret, der als Chauffeur für Erzbischof Lefebvre gearbeitet hatte, bestätigte auch, dass er die Information durch ein Telefonat mit P. Ceriani verifiziert hatte.

Rein der Umstand einer „Ermahnung“ an P. Ceriani würde noch nicht dermaßen Interesse wecken, schreibt Barret in seinem Artikel, wenn nicht Bischof Fellay im Zuge eines Vortrages vor etwa 50 Priestern eine problematische Stellungnahme abgegeben hätte: Bischof Fellay sei dabei über die mangelnde Differenzierung zwischen den Begriffen „konziliare Kirche“ und „offizielle Kirche“ ernstlich verstimmt gewesen. Offensichtlich sei man dabei, die moderne Ausdrucksweise anzunehmen, so Barret.

Infolge dieses Schnitzers des Generaloberen habe bei der erwähnten Priesterversammlung im Anbetracht aktueller Ausschlussdrohungen gegen einige Bruderschaftsmitglieder ein Klima des beredten Schweigens geherrscht, das selbst die mutigsten und gelehrtesten Kleriker erfasst habe.

Ein einziger sei aufgestanden, um einen Einwand geltend zu machen: Der „unverbesserliche“ P. Ceriani! Er bat um das Wort und beschränkte sich darauf, einen Teil des von Erzbischof Lefebvre verfassten Leitartikels von Fideliter, Nr. 66 (November-Dezember 1988) vorzulesen – in nüchternem und ehrerbietigem Ton. Nichts weiter. Dann setzte er sich in aller Ruhe. Daraufhin antwortete Bischof Fellay nichts und auch die anderen Priester schwiegen. „Eine schmerzhafte Totenstille lag auf der Versammlung“ sagte einer der anwesenden Priester.

Hier nun einige Stellen aus dem besagten Leitartikel: „Wo ist die sichtbare Kirche? Die sichtbare Kirche erkennt man an ihren Eigenschaften, die sie immer aus ihrer Sichtbarkeit hatte: Sie ist einig, heilig, katholisch und apostolisch. Ich frage Sie: Wo sind die wahren Merkmale der Kirche? Sind sie eher in der offiziellen Kirche (es handelt sich nicht um die sichtbare Kirche, sondern um die offizielle Kirche) oder bei uns, in dem was wir repräsentieren und in dem was wir sind? Es ist klar, dass wir es sind, die die Einheit des Glaubens beibehalten, die in der offiziellen Kirche verschwunden ist. Ein Bischof glaubt dies, ein anderer nicht, der Glaube ist verschieden und ihre widerlichen Katechismen enthalten Häresien. Wo ist in Rom die Einheit des Glaubens? Wo ist die Einheit des Glaubens in der Welt? Es sind wohl wir diejenigen, die sie beibehalten haben.“ „Ich habe den Willen Roms bemerkt, uns ihre Ideen aufzuerlegen und ihre Art und Weise zu denken. Kardinal Ratzinger hat mir eines Tages gesagt: «Aber Monsigneur, es gibt nur eine Kirche, man darf nicht eine Parallelkirche schaffen!» Welche Kirche war das für ihn? Die konziliare Kirche, das ist klar! Er hat ausdrücklich gesagt: «Wenn wir diesem Protokoll zustimmen, wird Ihre Seite auch etwas für uns machen müssen: Ich fände es gut, wenn es in Saint-Nicolas-du-Chardonnet neben den Messen der Bruderschaft jeden Sonntag auch eine neue Messe für die Pfarrei gäbe; die Kirche ist eine.» Sie sehen genau, dass er uns zur konziliaren Kirche führen wollte.

Für den Erzbischof handelte es sich um eine Evidenz: Die offizielle Kirche ist die konziliare Kirche! Und er fügte hinzu: „Es ist klar, dass sie uns diese Neuheiten auferlegen wollen, um die Tradition auszurotten. Sie gestehen nicht etwas zu, weil sie die überlieferte heilige Messe schätzen, sondern ganz einfach darum, um uns zu betrügen und unseren Widerstand zu vermindern. Sie durchbrechen eine Flanke des Blocks der Tradition um ihn zu zerstören. Das ist ihre Politik, ihre Taktik.“

SANCTE MARCELLE, ORA PRO NOBIS!

Donnerstag, 2. April 2009

Aufruf von P. Juan Carlos Ceriani FSSPX - Teil 3

Und ich, Pater Juan Carlos Ceriani FSSPX, protestiere und mache alle Erklärungen Erzbischof Lefebvres und der Oberen dieser Bruderschaft zum Zeitpunkt der Bischofsweihen zu den Meinen, und unterschreibe diese.

Ich lade alle amtierenden Oberen der Priesterbruderschaft St. Pius X. ein, all diese Erklärungen zu den Ihren zu machen und diese zu unterschreiben.
Ich beanstande, und halte für nichtig und sowohl rechtlich als auch faktisch wertlos: die scheinbaren Exkommunikationen; das Dekret, das versucht, diese zu erklären; und das Dekret, das versucht, sie aufzuheben, glauben machend, dass sie null und nichtig waren.
Ich bitte die vier Bischöfe der Bruderschaft, vor Gott die derzeitige Lage zu überdenken und am Beispiel von Erzbischof Lefebvre umzukehren. Unter dermaßen zweideutigen Umständen müssen die Priester und die Gläubigen zum guten Kampf für das ewige Rom und gegen die Konzilskirche ermutigt werden.

Fort de France, 29. Januar 2009

gez. Pater Juan Carlos Ceriani FSSPX

Vermerk: In der Nacht des 5. Mai 1988 ist Erzbischof Marcel Lefebvre umgekehrt, und er hat nicht den Weg fortgesetzt, der durch das Protokoll geebnet wurde, das er am Vorabend unterzeichnet hatte: „Wenn Sie wüssten, welche Nacht ich nach meiner Unterschrift unter diese famose Abmachung zu gebracht habe! Ach, wie konnte ich es kaum erwarten, dass es Tag würde, damit ich den Brief meines Widerrufs aushändigen konnte, den ich während der Nacht vorbereitet habe.“

Anmerkung: Alle Hervorhebungen in den drei Teilen des Aufrufes stammen von der FSSPX WATCH Redaktion, die auch für die Übersetzung aus dem Französischen verantwortlich ist.
SANCTE MARCELLE, ORA PRO NOBIS!

Mittwoch, 1. April 2009

Aufruf von P. Juan Carlos Ceriani FSSPX - Teil 2

Da der H.H. P. de Cacqueray, Distriktoberer von Frankreich in seinem Leitartikel in „La Porte Latine“ vom 1. Januar 2009 […] geschrieben hat:
„Was die Bischofsweihen des 30. Juni 1988 betrifft, wurden sie ipso facto sanktioniert durch die Exkommunikation, die im neuen Codex des kanonischen Rechts vorgesehen ist. Aber die Bruderschaft lehnt es jedoch ab, „eine Beseitigung der Sanktionen“ zu verlangen. Sie versucht, „den Widerruf des Exkommunikationsdekrets“ zu erhalten, und es entgeht niemandem, dass es nur die Begriffe waren, die sie absichtlich verwendet hat, um ihr Gesuch auszudrücken […]. Wenn es sich wirklich um den Widerruf des Dekrets handelte – und nicht um eine Beseitigung der Exkommunikationen – wird es dann der Anfang der Wiedergutmachung für die unglaubliche Ungerechtigkeit sein, die man kennt, sodass wir uns darüber freuen können […] Wenn es sich andererseits um eine „Beseitigung der Exkommunikationen“ handelte, wäre die Sache eine ganz andere. Es würde dann nicht unserer zweiten Vorbedingung entsprechen und würde keineswegs unsere Bischöfe vom üblen Prozess reinigen, der ihnen gemacht wurde. Es würde vielmehr den Eindruck erwecken, dass die ausgesprochenen Übel wie nichts gewesen wären und dass sie vielleicht sogar verdient wurden. Entstünde daraus, wenigstens in einem gewissen Sinn, nicht ein neues, noch tieferes Übel? Rom hätte dann unter einem barmherzigen Anschein Sanktionen weggenommen, die durch denselben Akt als gültig und legitim auferlegt bestätigt worden wären.“

Daher

APPELLIERE

ich, Pater Juan Carlos Ceriani, an den Gründer der Priesterbruderschaft St. Pius X., Erzbischof Marcel Lefebvre und an die Autoritäten dieser Bruderschaft, die zum Zeitpunkt der Bischofsweihen erklärt haben:
„Da der Stuhl Petri und die amtlichen Stellen in Rom von antichristlichen Kräften besetzt sind, schreitet die Zerstörung der Herrschaft Unseres Herrn sogar innerhalb Seine Mystischen Leibes auf Erden rasch voran […]. Das hat uns die Verfolgung durch das antichristliche Rom eingebracht. […] [Daher] sehe ich mich durch die göttliche Vorsehung gezwungen, die Gnade des katholischen Bischofsamtes, die ich empfangen habe, weiterzugeben, damit die Kirche und das katholische Priestertum fortfahren zu bestehen zur Ehre Gottes und zum Heil der Seelen. Deshalb will ich, überzeugt, nur den heiligen Willen Unseres Herrn zu erfüllen, Sie durch diesen Brief bitten einzuwilligen, die Gnade des katholischen Bischofsamtes zu empfangen […]. (Brief von Erzbischof Lefebvre an seine künftigen Bischöfe. Fideliter, Juni 1988, Seite 61).
„Da nun seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil bis zum heutigen Tag die Autoritäten der römischen Kirche vom Geist des Modernismus beseelt sind und so, gegen die heiligen Traditionen handelnd, […] erachten wir alle von diesen Autoritäten verhängten Strafen und Zensuren für null und nichtig. (Text des Apostolischen Mandats, 30. Juni 1988. Fideliter N° 65. September-Oktober 1988, Seite 11).
„Eminenz! Die um ihren Generaloberen versammelten Oberen der Distrikte, Seminare und autonomen Häuser der Priesterbruderschaft St. Pius X. erachten es für gut, Ihnen in respektvoller Weise die folgenden Überlegungen zum Ausdruck zu bringen. Sie haben in Ihrem Brief vom vergangenen 1. Juli geglaubt, Seiner Exzellenz Erzbischof Marcel Lefebvre, Seiner Exzellenz Bischof Antonio de Castro Mayer und den vier Bischöfen, die sie am vergangenen 30. Juni in Ecône konsekriert haben, ihre Exkommunikation latae sententiae mitteilen zu müssen. Bitte wollen Sie selbst über den Wert einer solchen Erklärung urteilen, die von einer Autorität herrührt, die in ihrer Amtsausübung mit derjenigen aller Ihrer Vorgänger bis zu Papst Pius XII. bricht: Im Gottesdienst, in der Lehrunterweisung und in der Leitung der Kirche. Was uns betrifft, so sind wir in voller Gemeinschaft mit allen Päpsten und allen Bischöfen, die dem II. Vatikanischen Konzil vorausgegangen sind, indem wir die heilige Messe zelebrieren, die sie kodifiziert und zelebriert haben, indem wir den Katechismus lehren, den sie verfasst haben, indem wir uns gegen die Irrtümer erheben, die sie viele Male in ihren Rundschreiben und ihren Hirtenbriefen verurteilt haben. Mögen sie daher urteilen, auf welcher Seite sich der Bruch befindet. Wir sind aufs Äußerste betrübt über die Geistesverblendung und die Herzensverhärtung der römischen Autoritäten. Dagegen haben wir niemals diesem System angehören wollen, das sich selbst als konziliare Kirche bezeichnet und charakterisiert ist durch den Novus Ordo Missae, den indifferentistischen Ökumenismus und die Laizisierung der gesamten Gesellschaft. Ja, wir haben keinen Anteil, nullam partem habemus, an dem Pantheon der Religionen von Assisi; unsere eigene Exkommunikation durch ein Dekret Eurer Eminenz oder eines anderen Dikasteriums wäre hierfür nur der unwiderlegliche Beweis. Wir verlangen nichts anderes, als dass man uns ex communione, d.h. als nicht in Gemeinschaft mit dem ehebrecherischen Geist erklärt, der in der Kirche seit 25 Jahren weht, und als ausgeschlossen von der gottlosen Gemeinschaft mit den Ungläubigen. Wir glauben an den einen Gott, Unseren Herrn Jesus Christus mit dem Vater und dem Heiligen Geist, und wir werden immer Seiner einzigen Braut treu sein, der einen, heiligen, katholischen, apostolischen und römischen Kirche. Wenn uns daher öffentlich die gleiche Strafmaßnahme zugedacht würde, die die sechs katholischen Bischöfe als Verteidiger des unverkürzten und unverfälschten wahren Glaubens trifft, dann wäre das für uns eine ehrenvolle Auszeichnung und ein Zeichen der Rechtgläubigkeit vor den Gläubigen. Denn diese haben in der Tat ein striktes Recht darauf, zu wissen, dass die Priester, an die sie sich wenden, keine Gemeinschaft haben mit einem falschen Trugbild der Kirche, die evolutiv, pfingstlerisch und synkretistisch ist. […]“ (Offener Brief an Kardinal Gantin, Präfekt der Kongregation für die Bischöfe. Ecône, 6 Juli 1988. Fideliter N° 64. Juli-August 1988 S 11f).
Es folgen die Unterschriften des Generaloberen und aller Oberen der Distrikte, Seminare und autonomen Häuser der Priesterbruderschaft St. Pius X. in der ganzen Welt: H.H. PP. Franz Schmidberger, Paul Aulagnier, Franz-Joseph Maessen, Edward Black, Anthony Esposito, Francois Laisney, Jacques Emily, Jean-Michel Faure, Gérard Hogan, Alain Lorans, Jean-Paul André, Paul Natterer, Andrés Morello, William Welsh, Michel Simoulin, Patrice Laroche, Philippe Francois, Roland de Mérode, Georg Pfluger, Guillaume Devillers, Philippe Pazat, Daniel Couture, Patrick Groche, Franck Peek.

Nächstes Mal: Aufruf von P. Ceriani - 3. und letzter Teil
SANCTE MARCELLE, ORA PRO NOBIS!